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Niki-Verkauf an Lufthansa wohl Auftakt zu Zerschlagung

Sichert der Brückenkredit den vollen Betrieb?
Sichert der Brückenkredit den vollen Betrieb? ©APA
Wegen der prekären Lage der insolventen Air Berlin dürfte es dort jetzt schnell gehen. Insider erwarten in der heutigen ersten Sitzung der Gläubiger den Beschluss zur Aufspaltung.
Air Berlin ist pleite

Nach “SZ”-Informationen wird über eine Absichtserklärung zum Verkauf der österreichischen Tochtergesellschaft Niki an den bisherigen Erz-Rivalen Lufthansa verhandelt.

Flugausfälle werden befürchtet

Eine Zustimmung des vom Insolvenzgericht benannten Gläubigerausschusses gilt angesichts der prekären Finanzlage der Air Berlin als wahrscheinlich, schreibt die “Süddeutsche Zeitung”. Mit der Situation vertraute Quellen befürchteten nämlich, dass Air Berlin trotz des Brückenkredits der deutschen Bundesregierung von 150 Mio. Euro schon bald Flüge aus Geldmangel streichen muss.

Lufthansa will Niki kaufen

Der Verkauf von Niki wäre demnach der erste Schritt für den von der deutschen Lufthansa angestrebten und von der deutschen Regierung stark unterstützten Transfer eines möglichst großen Teils der Air Berlin an ihren Konkurrenten. Der Zeitung zufolge ist die Lufthansa – der in Österreich schon die AUA (Austrian Airlines) gehört – auch bereit, einen vergleichsweise hohen Kaufpreis für Niki zu zahlen. Niki sei ein separates und nicht insolventes Unternehmen mit intaktem Flugbetrieb und verfüge über wertvolle Slots an den Flughäfen Düsseldorf und Berlin.

Als politisch bedeutsam gelte der Verkauf in Deutschland auch deshalb, weil mit dem Erlös der Massekredit der deutschen Bundesregierung bedient werden könnte, heißt es in dem deutschen Zeitungsbericht weiter. Damit hätte der deutsche Staat das vorgestreckte Geld schon nach wenigen Tagen, vor allem aber vor der Bundestagswahl, wieder zurückerhalten.

Monopol in Österreichs Luftfahrt befürchtet

Rund um die Rettung der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin wartet Niki Lauda mit heftigen Attacken gegen die deutsche Lufthansa und die deutsche Politik auf. Der von der Lufthansa angestrebte Deal zur Aufteilung von Air Berlin sei schädlich für den Wettbewerb in Deutschland. In Österreich sei es sogar noch schlimmer, meint Lauda.

“Denn mit dem Verschwinden von Niki hat die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines gar keinen Konkurrenten mehr”, sagt Lauda im deutschen “Handelsblatt” (Mittwoch). Niki Lauda hat die österreichische Fluggesellschaft Niki (flyniki) 2003 gegründet und ein paar Jahre später an Air Berlin verkauft

Für Niki in Österreich werde es eine Lösung a la Eurowings geben, glaubt Lauda. Die Lufthansa werde Niki übernehmen und somit zu einer Schwester der Austrian Airlines machen. “Damit gibt es in Österreich künftig ein Monopol in der Luftfahrt.”

(APA)

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