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Nightwish in Wien: Finnische Band bringt ihr Imaginaerum in den Gasometer

Nightwish in Wien: Die finnische Band brachte ihr Imaginaerum in den Gasometer
Nightwish in Wien: Die finnische Band brachte ihr Imaginaerum in den Gasometer ©vienna.at/Gabi K.
Wenn die finnischen Symphonic-Rocker Nightwish in Wien aufspielen, ist reger Publikumsandrang garantiert. 3000 glückliche Fans ergatterten Tickets zum ultimativen Metal-Konzert dieses Frühlings und verwandelten den Gasometer in einen Hexenkessel. Leserreporterin Gabi K. war dabei!
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Dabei wechselte die Band elegant zwischen Superhits wie dem Opener “Storytime” und dem ersten großen Hit der Finnen, “Wish I had an Angel”, zu sanfteren Tönen wie etwa dem auf der aktuellen CD ohnehin etwas deplatzierten jazzigen “Slow Love Slow”, das auch vom eigentlich begeisterten Publikum mit mildem Gähnen quittiert wurde. Doch weder Musiker noch die Zuschauer ließen sich davon aus dem Konzept bringen: Nachdem die traditionell eher schwachen Balladen abgehandelt waren, ließen die fünf Jungs um Sängerin Anette Olsen nichts mehr anbrennen und servierten einen Heavy-Kracher nach dem anderen. Das Publikum zog mit; die Stimmung besserte sich deutlich. 

Nightwish in Wien erschüttern den Gasometer

Und die harten Titel sind ein wahrer musikalischer Tsunami, für den der Saal im Gasometer definitiv zu klein ist. Obwohl von der berüchtigt schlechten Akustik nichts zu hören war, dürfte doch auch so mancher harte Rocker mit einem lästigen Tinnitus von dannen gezogen sein. Nightwish gehören auf eine Open Air Bühne, so viel ist klar. Aber andererseits ging auch niemand in der Erwartung gepflegter Kammermusik hin. 

Technische Perfektion mit zurückhaltender Show

Auch in Wien ließen Nightwish keinerlei Variationen ihrer Titel zu. Die absolute Perfektion der musikalischen Darbietung macht den geneigten Zuschauer schon fragen, warum nicht eigentlich eine CD anhören? Die Antwort ist einfach: Den Druck und die Dynamik einer Liveshow kann man weder zuhause noch mit Kopfhörern reproduzieren. Hier wirkt sich der Fokus des relativ kleinen Raums positiv aus. Die Musik von Titeln wie ‘Planet Hell’ bricht wie eine Naturgewalt über den Zuhörer herein und lässt keine andere Möglichkeit, als die Hände in die Luft zu reißen. 

Für ein Konzert dieser Größenordnung war die Show wenig effektbeladen – was wohl ebenfalls der Lokalität im Gasometer geschuldet war. Beim Novarock 2012, wo Nightwish das nächste Mal in Österreich aufspielen, sollte jedenfalls kein besonderer Mangel an Feuer und anderen Effekten herrschen. In einem geschlossenen Raum sind einfach Grenzen gesetzt, die ohne Gefahr nicht überschritten werden können. An diese ging die Pyrotechnik allerdings auf jeden Fall. Und auch der finale und überraschende Konfettiregen, mit dem der logische Closer “Last Ride of the Day” begleitet wurde, hatte es durchaus in sich.  

Nightwish in Wien: Imaginaerum auf der Bühne

Klarer Weise stand die aktuelle CD Imaginaerum im Mittelpunkt des Gigs. Dadurch wurden doch einige Klassiker von Wishmaster bis Elvenpath unterschlagen. Was aber nicht weiter wichtig ist, denn Imaginaerum gehört als Gesamtkunstwerk mit kleinen Ausrutschern sicher zum Besten, was Nightwish jemals veröffentlicht haben. Fans können sich auf mehr freuen: Noch 2012 wird der gleichnamige Film zur Platte in die Kinos kommen. Einen Vorgeschmack auf die schrille, schräge Fantasiewelt bekamen die Fans von Nightwish schon im Gasometer serviert – hauptsächlich durch surrealistische Lichtmalereien auf der überdimensionalen LED-Wand. 

Harte, softe Musik vom Feinsten

Den Verhältnissen im Gasometer angemessen perfekte Show, eine Band in Hochform und symphonischer Rock von Weltklasse reichten insgesamt für ein Konzert der obersten Kategorie. Während sich manche der 3000 gut gelaunten Zuschauer nach dem Konzert ein undefinierbares ‘Mehr’ erwartet hätten, wurden Fans der finnischen Band Nightwish in Wien mehr als nur verwöhnt. 

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