Nie wieder mit dieser Fluglinie – Harderin rechnet nach Flug-Fiasko ab
Was als fröhlicher Start in einen Urlaub zum 30er ihrer Freundin geplant war, endete für Jacqueline (38) in einer zweitägigen Luftfahrt-Odyssee. Gemeinsam mit fünf Freunden wollte sie nach Kreta fliegen – doch gelandet ist die Gruppe nie. Statt Sonne, Strand und Villa: stundenlanges Kreisen in der Luft, Zwischenstopps quer durch Griechenland und am Ende der Schock: der Heimflug nach Zürich. VOL.AT hat mit der sichtlich frustrierten Vorarlbergerin gesprochen.
Video: Gescheiterter Urlaub wegen Flug-Horror
"Es war wie ein schlechter Film"
Samstagmorgen, 24. Mai 2025, 6:20 Uhr: Der Flug von Zürich nach Heraklion startet mit guter Laune. Doch schon bald macht sich Verwirrung breit. "Der Pilot hat über Heraklion Runden gedreht, konnte aber nicht landen", schildert Jacqueline. Die Begründung? Zu viel Wind.
Der Horrortrip nimmt seinen Lauf. Der Flieger landet in Athen zum Tanken – doch das Ziel bleibt außer Reichweite. "Es war wie ein schlechter Film."
Aussteigen nur ohne Gepäck
In Athen wollten Jacqueline und ihre Freunde schließlich aussteigen – und den Urlaub auf eigene Faust fortsetzen, indem sie von dort aus mit der Fähre nach Kreta reisen. Doch das wurde ihnen verweigert. Der Grund: "Wir hätten unser Gepäck nicht bekommen. Das hätten wir im Flieger lassen müssen", so die Harderin. "Was sollen wir zwei Wochen in Griechenland ohne Kleidung und ohne Koffer?"

"Danach sind wir wieder los, nochmal Heraklion – wieder keine Landung. Wieder zurück, diesmal auf Kos. Da der Flieger dort nicht stehen bleiben durfte, ging es weiter nach Thessaloniki", erzählt sie kopfschüttelnd.
"Elf Stunden eingesperrt"
Statt Urlaubsfreude herrscht Ausnahmezustand. "Wir waren elf Stunden eingesperrt, durften nicht raus, mit vielen kleinen Kindern an Bord." Danach hieß es Übernachtung in Thessaloniki, glücklicherweise auf die Kosten der Fluggesellschaft Condor. "Jedoch mussten wir nach dem Ausstieg zwei Stunden auf den Bus warten, der dann noch eine Stunde zum Hotel fuhr."
Am Sonntag folgte schließlich der nächste siebenstündige Landeversuch. Wieder geht es nach Heraklion. Wieder scheitert die Landung. "Wir waren sogar schon auf der Landebahn und mit heftigem Aufprall am Boden angekommen, dachten: Endlich! Und dann ist er durchgestartet, wieder abgehoben. Wieder zurück nach Athen", berichtet sie. Die Landebahn sei für den starken Wind nicht lang genug gewesen.

"Andere Flieger sind gelandet – Warum wir nicht?"
Für Jacqueline ist klar: "Andere Flieger sind vor und nach uns gelandet. Eine Freundin hat mir geschrieben, sie sei soeben in Kreta angekommen. Warum wir nicht?" Sie macht sowohl die Fluggesellschaft Condor als auch den Piloten mitverantwortlich: "Er hat gesagt, das Flugzeug sei für diesen Wind nicht geeignet. Dann frage ich mich: Warum setzt man so eines überhaupt ein?"
"Der Urlaub war vorbei, bevor er angefangen hat"
1100 Euro pro Person hat Villa und Flug zusammen gekostet. Die im Voraus gebuchte Anzahlung fürs Mietauto und die Parkgebühren am Züricher Flughafen kommen noch dazu. "Die Villa können wir zu späterem Zeitpunkt glücklicherweise noch nutzen – mit Aufpreis. Aber der Urlaub war für uns vorbei, bevor er angefangen hat", sagt sie enttäuscht. Die Hinfahrt wird rückerstattet, der Rückflug aber nicht – da eine andere Airline gebucht war.
"Ein Wochenende lang unterwegs und nie angekommen"
Am zweiten Tag kehrt die Gruppe schließlich zurück nach Zürich – mit dem Gefühl, nie wirklich weg gewesen zu sein. Die sechs Freunde gingen nach der Rückkehr getrennte Wege – wortwörtlich. "Zwei sind gleich wieder arbeiten gegangen, die anderen beiden haben sich nach dem ganzen Stress Wellness gegönnt. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte in kein Auto mehr steigen und irgendwo hinfahren. Wir waren ein Wochenende lang nur unterwegs und sind doch nie angekommen."
"Mit Condor fliege ich nie wieder!"
Jacqueline zieht ein klares Fazit: "Mit Condor fliege ich nie wieder!" Und obwohl die Enttäuschung tief sitzt, bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer: "Die Villa steht uns noch offen – irgendwann. Aber dann ganz sicher mit einer anderen Fluggesellschaft."
Was sagt Condor zu dem Vorfall?
Auf VOL.AT-Anfrage hat sich die Fluggesellschaft Condor bisher noch nicht geäußert.
(VOL.AT)