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Nicht für den Krieg gebaut

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Die ukrainischen Reaktoren sind sicherer als Tschernobyl, erklärt Risikoforscher Nikolaus Müllner bei "Vorarlberg LIVE".

In der Nacht auf Freitag wurde mit Saporischschja das größte Atomkraftwerk Europas von russischen Kräften erobert. "Es sind von den sechs Blöcken am Standort sind fünf heruntergefahren, ein Block ist im reduzierten Betrieb", erklärt Nikolaus Müllner in Vorarlberg LIVE zum Status in Saporischschja. Er forscht am Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften der Universität für Bodenkultur in Wien.

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Verbaut ist mit dem WWER-1000 ein Druckwasserreaktor der dritten Generation, Müllner bezeichnet diesen als vergleichsweise "gutmütig". Tschernobyl wie auch Fukushima hatten hingegen Siedewasserreaktoren. Der Unterschied: Bei Kühlwasserverlust erhöht ein Siedewasserreaktor die Leistung und wird gefährlicher, ein Druckwasserreaktor drosselt sich. Im Katastrophenfall werde die Auswirkungen eher örtlich begrenzt bleiben.

Zwar könne ein Atomreaktor bis zum Flugzeugabsturz viel standhalten, aber für militärische Angriffe ist er nicht ausgelegt: "Ein direkter Angriff auf den Reaktor kann fatale Folgen haben." Zwar sind alle Sicherheitssysteme dreifach vorhanden, doch wie diese auf Beschuss reagieren, weiß niemand.

Und jede Abweichung vom Normalbetrieb erhöhe das Risiko von Unfällen, wenn sich diese durch die Angriffe ansammeln, steigt auch das Risiko. Doch auch vom Abklingbecken geht eine gewisse Gefahr aus.

Wie Österreich auf Atomkatastrophen vorbereitet ist:

Die ganze Sendung zum Nachsehen:

(VN/VOL.AT)

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