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Nicht billig: Avatar kostet rund 500 Millionen Dollar

Regisseur James Cameron, der mit „Terminator“ und „Titanic“ technisch innovative Kassenknüller drehte, will wieder Filmgeschichte schreiben. Oder hat sie schon geschrieben. Zur Filmbeschreibung | Rekord-Spektakel zur WirtschaftskriseSzenenbilder aus Avatar Avatar: Trailer 1 | Avatar: Trailer 2 | Zum Gewinnspiel!

Denn angeblich stammt das Drehbuch des drei Stunden dauernden Spektakels schon aus dem Jahr 1994 und musste so lange auf die für eine glatte Umsetzung nötige technische Entwicklung warten. Ideenquellen: Laut James Cameron “alle Science Fiction und Fantasy-Geschichten”, die er je gelesen oder gesehen hat.

Neben dem Eintrag ins Buch der Geschichte soll der Film noch mehr schaffen: Er soll 3D-Animationen als Kinostandard etablieren. Ein Computerspiel rund um den ungleichen Dschungelkrieg, längst weit mehr als “nur” das Spiel zum Film, ist bereits lange vor dem Kinostreifen erschienen.

Gefilmt wurde mit speziellen Kameras, die dem menschlichen Sehen entsprechen sollen, Landschaft, Leute und Gerät sind teils gebaut, teils gewachsen und teils nur als Computergrafik mit ausgeklügelten 3D-Effekten programmiert worden – und alles drei so raffiniert ineinander verzahnt, dass weitestgehend unklar bleiben muss, was hier nun echt und analog und was pixelig und digital ist.

400 Millionen – und dann noch Werbung

Ein Rekord ist James Cameron bereits nicht mehr zu nehmen: Mit Stand 2009 ist “Avatar – Aufbruch nach Pandora” der teuerste Film aller Zeiten. Pirates of the Carribean – am Ende der Welt legte mit 300 Millionen Dollar eine hohe Latte, die aber die geschmeidigen Na’vi locker übersprangen. Der Filmdreh allein kostete 400 Millionen Dollar, mit dem Marketing- und Werbebudget übertreffen die Kosten sogar die Halb-Milliarden-Dollar-Marke. Wie viel Film und Marketing genau verschlungen haben, darüber herrscht allerdings keine Einigkeit.

Gepardenmenschen oder Schlumpfindianer

Camerons Wesen sind optisch den Menschen ähnlich, denken, fühlen und lieben wie Menschen, und doch sind sie anders. Sie sind tiefblau, mit langen Schwänzen und elfenhaft schlanken Körpern, aufrecht gehenden Geparden verwandt, auch dank ihrer katzenhaften Nasen und den goldenen Tigeraugen. Die Na’vis sind elegante Kreaturen, deren Körper und Gesichter massiv digitalisiert sind.

Böse Zungen wissen auch gleich hämische Vergleiche zu ziehen: Denn blaue Haut und ein Leben im Wald, das sind auch die Markenzeichen der Schlümpfe. Und so haben die Na’vi rasch den Spitznamen Schlumpf-Indianer einstecken müssen.

Cameron kann sein Hobby als Tiefseetaucher voll bei der Erschaffung verwunschen, aber auch anheimelnd wirkender Tropen mit grünlich-blauen Schattierungen und an diverse irdische Vorbilder nur entfernt gemahnende Pflanzen einbringen. Auf Pandora lief eine andere Evolution ab als auf der Erde, nicht unbedingt aus einem Guss, aber konsequent anders.

Die Post Production war um Monate verlängert, um massive Nachbearbeitungen des gedrehten Materials möglich zu machen, und der sorgfältige Einsatz zeigt sich an den monumentalen Bildern, die als Endergebnis entstanden sind.

Werbung – mit einem weiterem Rekord

Bei der Werbung wurde ebenfalls nicht gespart. Höhepunkt der Kampagne war ein dreieinhalb Minuten langer, spektakulärer Trailer, der zum ersten Mal am 1. November live im Cowboys Stadion in Arlington, Texas, oauf dem Diamond Vision screen gezeigt wurde: Das ist das weltweit größte Video-Display, und das Screening erreichte über die TV-Sender auch die Zuschauer auf Fox NFL Sunday.

Noch ein Rekord: Die größte Filmtrailer-Vorführung mit den meisten Zusehern aller Zeiten.

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