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NHL-Finale im Zeichen von Boston-Anschlägen

Bruins wollen Titel für die Stadt holen
Bruins wollen Titel für die Stadt holen
Die Boston Bruins gehen am Mittwoch als sentimentaler Favorit in das Stanley-Cup-Finale um den Gewinn der NHL. Knapp zwei Monate nach den tödlichen Bombenanschlägen im Rahmen des Boston-Marathons sehnt sich die Stadt danach, den Pokal durch die Straßen zu tragen. Finalgegner und Gastgeber der ersten beiden Matches der "best of seven"-Serie sind die Chicago Blackhawks.


Die Bomben vom 15. April hatten drei Todesopfer und 264 Verletzte gefordert, für die Bruins mündeten sie aber in so etwas wie eine Inspiration. Sie sahen fortan eine Verpflichtung darin, sich den Stanley-Cup zu holen. Mit einer beeindruckenden Serie von neun Erfolgen in ihren jüngsten zehn Partien bahnte sich Boston den Weg in das Final-Duell. Im Endspiel-Vergleich der Eastern Conference wurden die topgesetzten Pittsburgh Penguins gar mit 4:0 Siegen in die Schranken gewiesen.

Das Bostoner Erfolgsgeheimnis war letztlich die Verteidigung. So verzeichnete Goalie Tuukaa Rask gegen die Penguin zwei “shut-outs”. Im Angriff setzt der Meister von 2011 auf die in der Play-off-Punkteliste führenden David Krejci (CZE/9 Tore, 21 Punkte) und Nathan Horton (7/17).

Speziell ist diese Finale für Jaromir Jagr. Der Tscheche war erst im April von den Dallas Stars zu Boston gewechselt und spielt nun zum ersten Mal seit 21 Jahren um den Stanley-Cup. Den hat der Olympiasieger 1998 und Weltmeister von 2005 und 2010 in den Jahren 1991 und 1992 mit Pittsburgh gewonnen.

Die Blackhawks haben den Stanley Cup zuletzt 2010 gewonnen. Es war der erste Triumph nach 49 Jahren. Solange wollen Chicagos Fans nicht wieder warten, der Champagner soll schon jetzt wieder fließen. Im heimischen United Center kann mit zwei Siegen die Basis gelegt werden, die Arena wird von Fans auch “The Madhouse on Madison” genannt.

In der laufenden Saison punkteten die Blackhawks in allen ihrer 24 ersten Partien und holten später die “Presidents’ Trophy” für die Nummer eins der “regular season”. Im Play-off wurde es nach einem 4:1 gegen Minnesota Wild gegen die Detroit Red Wings haarig, nach einem Rückstand von 1:3 brachte erst Match sieben die Entscheidung. Und auch hier brachte ein “Overtime”-Treffer den Aufstieg. Im Conference-Finale hatten die Los Angeles Kings mit 1:4 das Nachsehen.

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