“Next To Normal” beschreibt den Kampf einer Mutter namens Diana Goodman gegen ihre bipolare Störung samt Wahnvorstellungen und zeigt die Auswirkung der Erkrankung auf das Leben ihrer Familie. Wer jetzt Betroffenheitspathos befürchtet, wird positiv überrascht: Vor allem dank der rockigen, abwechslungsreichen Musik ist die Stimmung des Stückes trotz der ernsten Thematik geradezu heiter. “Next To Normal” will aber auch weniger anklagen, sondern enttabuisieren. “Eine psychische Störung kann schließlich jeden treffen”, sagte die Hauptdarstellerin.
Die Story des Stückes: Diana Goodman führt mit Ehemann Dan und Tochter Natalie ein auf den ersten Blick normales Vorstadt-Leben. Der Alltag wird aber immer wieder von der bipolaren Störung mit Wahnvorstellungen überschattet, an der Goodman nach einer traumatischen Erfahrung erkrankt ist. Medikamente und Therapeuten sind ihre ständigen Begleiter. Die Tochter wird mit der Situation nur schwer fertig und flüchtet sich in schulischen Ehrgeiz und Perfektionismus am Klavier. Diana setzt dann auf eigene Faust ihre Medikamente ab und findet nach einigen Höhen und Tiefen zurück ins Leben.
“Obwohl man Bipolarität, Depressionen, Tablettenmissbrauch, Trauerverarbeitung und das Leben in der Vorstadt nicht unbedingt als Zutaten für ein Broadway-Musical empfinden würde, wurde doch genau dieses Stück zum Überflieger in New York und nicht zuletzt auf der ganzen Welt erfolgreich”, sagte auch Regisseur Titus Hoffman. Tatsächlich gewann das Musical seit der Broadway-Premiere am 15. April 2009 drei Tony Awards und wurde 2010 mit dem Pulitzer Preis für das beste Drama ausgezeichnet. Mittlerweile ist es in über 15 Sprachen übersetzt. Internationale Produktionen spielten bereits in Norwegen, Finnland, Manila, Süd-Korea, Peru, Brasilien, Holland, Argentinien, Dänemark, Israel, Schweden, Australien, Italien, Neuseeland und in den USA.
2013 fand die deutschsprachige Erstaufführung in Fürth unter der Regie von Hoffmann statt. Auch damals wurde Goodman von Pia Douwes gespielt. In Wien ist der Musicalstar bis 1. Mai in der Halle E im Museumsquartier zu sehen. “Ich freue mich, immer nach Wien zu kommen, Wien ist meine Heimat”, sagte die gebürtige Niederländerin.