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Albertina: Bis jetzt 1 Mio. Euro Schaden

©APA
"Von Kollegen im Ausland werde ich natürlich immer darauf angesprochen - aber stets mitfühlend", lobt Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder die Hilfsbereitschaft in der europäischen Museumslandschaft. "Aus Dresden, Köln, aus dem Prado haben wir schon in den ersten Stunden Angebote bekommen."
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Keine Verstimmungen habe es auch mit den prominenten Sammlern vom Ehepaar Batliner über Mathias Forberg und Carl Djerassi gegeben, deren Schätze aus dem Albertina-Speicher evakuiert werden mussten. “Niemand hat uns mit Anrufen nervös gemacht, sondern gewartet bis wir uns mit der Nachricht gemeldet haben, dass alles in Sicherheit ist.”

Beschädigungen an den Kunstwerken sind nach wie vor nicht in Sicht – “wir versuchen uns aber auch für alle möglichen Folgeschäden abzusichern”, so Schröder. Die Probleme mit der Luftfeuchtigkeit hat man im Griff, in etwa 60 Kassetten – repräsentativ für jede Art und jedes Material der Behältnisse – sind permanente Messgeräte installiert, um die weiteren Entwicklungen genau zu dokumentieren. Welchen Respekt die Ereignisse vor dem Wasser gelehrt haben, führen hier nicht zuletzt 600 transportable Wassermelder vor Augen, die auf den Regalen prangen.

Für die massive Logistik der vergangenen sechs Wochen musste Schröder 80 zusätzliche Mitarbeiter beschäftigen. Mittlerweile ist die Sammlung wieder so geordnet, dass sie auch in streng geregelter Reihenfolge übersiedelt werden kann. “Es wird 80, 90, 100 Stunden in der Woche gearbeitet”, dennoch machen die Personalausgaben nur einen kleinen Teil der Kosten aus – “von denen ich nicht verhehle, dass sie beträchtlich sind”, so der Direktor. Eine Million kostete Evakuierung, Überprüfung und Einquartierung der Sammlung in der Basteihalle sowie die Vorbereitung der externen Ersatzdepots – Miete und Betrieb der Ersatzdepots und vor allem die Sanierung des Speichers also noch nicht mitgerechnet.

“Die Kosten bereiten mir großes Kopfzerbrechen”, erklärt Schröder, der vom Kulturministerium über die prinzipielle Zusicherung verfüge, dass bei Sicherung der Kunstschätze nicht gespart werden müsse. “Natürlich mache ich mir Gedanken, dass die Albertina am Ende des Tages auf gewaltigen Kosten sitzenbleibt, die durch einen Baufehler entstanden sind.” Bisher kam das Geld aus dem eigenen Budget.

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