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Albertina: Wassereintritt nicht zum ersten Mal

©AP
Der Wassereinbruch in das Zentraldepot der Albertina soll nicht zum ersten Mal vorgekommen sein. Bereits in der Vergangenheit kam es zu "kleineren und größeren Wassereintritten im gesamten unterirdischen Erweiterungstrakt", so Direktor Klaus Albrecht Schröder.
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Rund drei Wochen nach dem Wassereinbruch in das Zentraldepot der Albertina soll die Evakuierung heute, Donnerstag, abgeschlossen werden. Unterdessen erfuhr die APA von Direktor Klaus Albrecht Schröder, dass es in der Vergangenheit bereits mehrfach zu “kleineren und größeren Wassereintritten im gesamten unterirdischen Erweiterungstrakt” gekommen ist, die der Direktor “aber nicht weiter dramatisieren” wolle. An die Öffentlichkeit gedrungen ist freilich erst der Wassereinbruch von 2.100 Liter Wasser am 23. Juni, der zur Totalevakuierung geführt hat.

Bereits zum fünften Mal habe man nun mit Wassereinbruch im unterirdischen Erweiterungstrakt der Albertina zu tun. Lecks gab es etwa im externen Studiensaal – laut Schröder ein “Baumangel, der in die Gewährleistung gefallen ist”. Wie Maria Luise Sternath, Chefkuratorin und stellvertretende Direktorin der Albertina der APA sagte, habe es zwischen 2003 und 2007 immer wieder durch das Dach getropft, so dass der Studiensaal erst nach der Behebung im März 2007 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Dass der Schaden nicht gleich nach Auftreten behoben wurde, lag ihrer Auskunft nach an “Haftungsfragen”.

Einen weiteren Zwischenfall habe es in einem Sicherheitsdepot, in dem bei einer Kernbohrung versehentlich eine Wasserleitung angebohrt worden war, gegeben, wie Christian Benedik, Kurator der Architektursammlung, im APA-Gespräch erklärte. Der Schaden sei minimal gewesen und sofort behoben worden. “Aber in unserem Bereich kann jeder Tropfen ein Problem sein, ja sogar ein Werk zerstören.” Auch bei der Generalunternehmen-Abnahmebegehung im Jahr 2004 wurden im Bereich der Freitreppe, die zur Handelsgasse führt, Feuchtigkeitsstellen entdeckt, die damalige Bauaufsicht habe von einem “bekannten, virulenten Problem gesprochen”, so Benedik. Auch bei den Abdeckplatten des Portikus habe es in der Vergangenheit einmal einen Schaden gegeben.

Schröder nimmt unterdessen in London wieder die Gespräche mit dem Star-Künstler Damien Hirst auf, die durch die Alarmmeldung aus Wien vor drei Wochen unterbrochen worden waren. Geplant ist für Oktober eine Ausstellung mit neuen Werken des britischen Künstlers, die im Rahmen einer Gegenüberstellung von Künstlerpaaren stattfinden soll. Ob die gemeinsame Ausstellung mit Arbeiten von Georg Baselitz stattfinden kann, hängt laut Schröder von der Fertigstellung der Sanierung der Wechselausstellungshalle ab. Dort befinden sich derzeit das provisorische Auslagerungsdepot. Wie Sternath erklärte, befinde sich der Saal ebenfalls unter der Decke, durch die das Wasser ins Depot gedrungen ist. Vor der geplanten Ausstellung muss die Absicherung gewährleistet sein.

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