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Amoklauf in Winnenden – ein Jahr danach

Schwarzach - Am 11. März 2009 drang der damals 17-jährige Tim K. in die Albertville-Realschule ein und eröffnete das Feuer. Nachdem er 15 Personen niedergestreckt hatte, nahm sich der Täter selbst das Leben. VOL-Live nahm sich das zum Anlass, sich unter Experten der Polizei, der Schulpsychologie und der Gamerszene umzuhören, wie in Österreich mit dem Thema „Amok“ umgegangen wird und welche Maßnahmen gesetzt werden.
Interview mit Oberstleutnant Gesiot
Interview mit Dr. Helbock
Interview mit Oliver Egel (UP2Games)

Amoktraining der Polizei

„Die Amokausbildung der Polizei ist eine EU-Empfehlung und wird natürlich auch in Österreich praktiziert. An der Ausbildung muss jeder Beamte teilnehmen“, erklärt uns Enrico Gesiot, Oberstleutnant bei der LPK Bregenz. „Die Schulung dauert zwei Tage: Am ersten Tag werden Theorie und taktische Grundlagen gelehrt, am zweiten Tag gibt es ein Trockentraining und ein Situationstraining.“  Warum es in Deutschland öfter zu solchen Taten kommt, kann er sich nicht erklären: „Möglich wären Amokläufe überall. Zum Glück war man hier noch nicht in dieser Situation“, gibt er sich erleichtert.

Im Extremfall ist es jedenfalls wichtig, sich geistig darauf vorzubereiten: „Dann ist es wichtig, sich zu konzentrieren und die Dinge richtig zu machen.“ Für den Notfall steht auch ein Polizeiinternes Krisenteam zur Verfügung, dass die Beamten psychologisch betreut.

Sicht der Schulpsychologie

Dr. Maria Helbock vom Landesreferat für Schulpsychologie und Bildungsberatung sieht ein gutes Vorankommen in der Zusammenarbeit von Behören, Schulen und Sicherheitsdirektion: „Wir sind auf einem guten Weg, die Gewaltprävention und Krisenintervention voranzutreiben und vorzubereiten, damit im Falle des Falles sehr schnell geholfen werden kann.“  Zur Umsetzung der Pläne wurde bundesweit ein Leitfaden entwickelt: „Der Leitfaden ist speziell dafür da, Vorzeichen zu erkennen und umgehend Maßnahmen einzuleiten.“

In Zusammenhang mit Amokläufen wird auch gerne der Ausdruck „Killerspiele“ verwendet. Auf die Frage, für wie gefährlich sie Computerspiele hält, antwortet sie: „ Ich würde Computerspiele nicht generell negativ bewerten. Erst wenn ein Jugendlicher sich nur noch auf diese nichtreale Welt konzentriert und sich abkapselt, sollte reagiert werden.“

„Spielen ist Kopfsache“

Der Shopleiter von UP2GAMES in Bregenz, Oliver Egel, plädiert an die Eigenverantwortung der Spieler: „Sogenannte Killerspiele sind nicht gefährlich. Jedes Spiel hat eine Altersbeschränkung und besagte Games sind überwiegend ab 18 Jahren. Darunter bekommt man sie bei uns auch nicht. Computerspielen ist Kopfsache. Das sind ja fiktive Szenarien und keine realen Begebenheiten.“

Dabei werden die Spiele aber immer realistischer, was die Darstellung anbelangt: „Die Grafik ist gerade bei den Konsolen der nächsten Generation schon sehr weit entwickelt, was das Spielgefühl natürlich verstärkt. Man kann sich gut vorstellen, wie es in einem realen Krieg abläuft.“

 

Interview mit Oliver Egel (UP2Games)

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Interwiev mit Oberstleutnant Gesiot

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Interview mit Dr. Helbock

 

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