Neueröffnung Kleboth-Mühle

Mit der Zeit wurde er ausgebaut und nutzbar gemacht.
Einige Sägen, Schmieden und Mühlen siedelten sich an dieser Kraftquelle an und belebten das Dorfgeschehen.
Die ältesten schriftlichen Nachrichten von der Existenz einer Mühle in der heutigen Neuburgstraße reichen ins 18. Jahrhundert zurück.
In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es am Mühlbach massive Einbrüche bezüglich der Wasserkraftnutzung, Strom war ein „Billigprodukt”, erzeugt durch Kohle- Gas- und Atomkraftwerke, nur im Alpenraum wurde Großwasserkraft forciert.
Ende der Achtzigerjahre begann dann ein Umdenken, denn saubere Energieerzeugung auch im kleinen Rahmen wurde langsam wieder Mode. Damit begann ein Aufwärtstrend auch für die teilweise brachliegenden Wasserkraftanlagen am Mühlbach.
1997 revitalisierten Berta und Oswald Tschugmell das Kraftwerk der ehemaligen Kleboth-Mühle. Das Maschinenhaus wurde neu errichtet, die Turbine überholt und eine automatische Steuerung eingebaut. 2013 wurde eine neue Turbine mit Generator eingebaut.
Seit vergangenem Freitag, 30. August läuft die alte Kleboth-Mühle in der Neuburgstraße wieder. Eine Kaplanturbine mit Generator treibt die Mühle an, die rund 28 Kilowatt Strom pro Stunde erzeugt.
Eigenstrom als Baustein zur Energieautonomie
Pro Jahr leistet die Kleboth-Mühle in etwa ca. 150.000 Kilowatt – damit könnten rund 40 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Doch nur ein geringer Teil fließt an Häuser in der Nachbarschaft, der Rest wird in das VKW-Netz eingespeist. Insgesamt gibt es am Mühlbach zehn Kleinwasserkraftwerke, die pro Jahr rund 1.040 durchschnittlich große Haushalte mit Strom versorgen könnten. Auch gemeindeeigene Einrichtungen wie beispielsweise das Sozialzentrum Haus Klosterreben sind Abnehmer der privaten Kleinwasserkraftwerke. Rankweil trägt damit zum landesweiten Ziel der Energieautonomie 2020 bei. Für den Einsatz beim Umweltschutz erhielt Rankweil 2012 das vierte von fünf möglichen „e” – einer Landesauszeichnung für nachhaltiges Handeln.
Zur Neueröffnung der „Kleboth Mühle” konnten Bürgermeister Martin Summer und Kraftwerksbetreiber Oswald Tschugmell zahlreiche Gäste begrüßen.
Norbert Zündt, Obmann der Mühlbachgenossenschaft berichte von den Anfängen der Wasserbewirtschaftung in Rankweil und gratulierte der Familie Tschugmell: „Diese Anlage liefert nicht nur Ökostrom sondern macht zugleich die Energiegewinnung in einem geschmackvoll gestalteten Ambiente sicht- und herzeigbar.”
Gemeindearchivar Norbert Schnetzer gab Einblicke in die Vergangenheit der Kleboth-Mühle. Und “Hausherr” Oswald Tschugmell zeigte den Gästen ausführlich, wie die neue Kaplanturbine funktioniert. Die Segnung des Kleinkraftwerkes durch Pfarrer Wilfried Blum bildete den Abschluss des offiziellen Teils.
Neben Altbürgermeister Hans Kohler mit Maria, Rudolf Kleboth, dem ehemaliger Besitzer der Mühle, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Watec Hydro Turbinenbau sowie der Schlosserei Alwin Beck, Statiker Stefan Frick, Architekt Johannes Nägele, Peter Engler (Obmann der Wassergemeinschaft), Wilfried Amman, Manfred Bischof, Karlheinz Fritsche ( Obst und Gartenbauverein) waren auch die Obfrau des Umweltausschusses Daniela Burgstaller, Karl Morscher, Hans Sturm und Anrainer Franz Böckle (Pfarrkirchenrat Brederis) zur Neueröffnung gekommen.