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Neuerlich Plus bei Neugründungen in Vorarlberg

Mit der Initiative Startupland steht ab Oktober in Dornbirn eine Anlaufstelle für alle Startups zur Verfügung.
Mit der Initiative Startupland steht ab Oktober in Dornbirn eine Anlaufstelle für alle Startups zur Verfügung. ©VOL.AT/Mirjam Mayer
Seit den Aufzeichnungen ab 1993 auf dem Höchststand: 1.129 Neugründungen von Unternehmen gab es vergangenes Jahr in Vorarlberg.
Gründerszene mangelt es an Finanzierung
Darum gibt es so viele Neugründungen
Gründerzahlen auf Höchststand

581 Unternehmensgründungen im ersten Halbjahr 2019 bedeuten ein Plus von 3,57 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2018. Laut Hochrechnung der aktuellen Gründerstatistik dürfte für 2019 mit einer ähnlich hohen Zahl an Neugründungen wie im Rekordjahr 2018 zu rechnen sein – der Mut und die Entschlossenheit in Zeiten der Hochkonjunktur seien jedenfalls spürbar größer.

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"Die Motive, sich selbstständig zu machen, haben sich kaum verändert", kommentiert Christoph Mathis, Leiter des Gründerservice in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, die aktuelle Statistik für das erste Halbjahr 2019: "Sein eigener Chef zu sein" ist mit knapp 70 Prozent der Hauptgrund für Unternehmensgründungen. Dicht gefolgt von dem Wunsch, flexibler in der Zeit- und Lebensgestaltung zu sein (66 Prozent). 59 Prozent gaben an, die Verantwortung als Angestellter lieber im eigenen Unternehmen einbringen zu wollen, 58 Prozent sehen in der Selbständigkeit eine neue Berufsperspektive und 56 Prozent wollten immer schon selbständig sein.

Start-up-Kultur fördern

Österreichweit wurden laut aktueller Motivumfrage des Gründerservice 8,5 Prozent der Befragten in der Schule, Fachhochschule bzw. Universität für das Gründen begeistert. In Vorarlberg sind es erst rund 1,7 Prozent. Umso mehr sind hier Anstrengungen zu unternehmen, potenzielle Start-ups im Land zu halten und nicht an Universitätsstädte zu verlieren. "In der Postgarage werden sich ab diesem Herbst heimische Unternehmen mit der Start-up-Szene vernetzen können. Allen Vorarlberger Start-ups steht mit der Initiative Startupland in der Postgarage eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung. Hier wird bestmögliche Unterstützung durch Networking Events, Coaching und Betreuung angeboten", sagt Marco Tittler, Stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Hürden

26 Prozent der Vorarlberger Gründer/-innen sehen die Belastung durch Sozialversicherung, Steuern und Abgaben sowie die Finanzierung und die Möglichkeit für Kredite (ca. 21 Prozent) als Haupthindernisse. Ebenfalls mit 21 Prozent – gegenüber 13 Prozent im Bundesschnitt – werden die allgemeinen rechtlichen Anforderungen und Amtswege als Hindernis eingestuft. "Die Befragung zeigt deutlich, dass die Forderungen nach Steuerentlastungen und Entbürokratisierung gerade für Gründer/-innen weiterverfolgt werden müssen", kommentiert Tittler die aktuellen Zahlen.

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Entlastung

Da die meisten Gründungen als Kleinunternehmen bzw. EPU erfolgen, könne eine großzügige Betriebsausgabenpauschalierung der Einnahmen bei einem jährlichen Umsatz bis 35.000 Euro, eine Tarifsenkung bei der Einkommenssteuer sowie ein kontinuierlicher Bürokratieabbau einen wesentlichen und effektiven Beitrag zur Verminderung der Gründungshemmnisse leisten, so Mathis. Eine weitere Entlastung, die speziell EPU betrifft, ist die Absetzbarkeit des Arbeitsplatzes oder Büros im Wohnungsverband. "Gerade in der schnelllebigen Zeit von heute gehört die Übernahme von Risiko und unternehmerischer Verantwortung entsprechend gewürdigt und unterstützt", unterstreicht Tittler die Forderungen.

Anlaufstelle

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg ist die erste Anlaufstelle für Neugründer/-innen und verfügt über ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot. Die Serviceabteilung bietet Beratungen zur Unternehmensgründung, zur Betriebsnachfolge und hat mit der Initiative Startupland das Geschäftsfeld auf den Bereich Start-up/Digital erweitert. Bereits im ersten Halbjahr 2019 konnten 367 Kunden durch individuelle Gründungsberatungen und 240 Gründungsinteressierte in Workshops durch das Gründerservice betreut werden.

(Red.)

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