Neuerlich Muren und Hochwasser
Besonders betroffen waren Teile der obersteirischen Bezirke Murau und Judenburg: Das Zentrum von Weißkirchen, das schon vor vier Wochen überschwemmt worden war, stand einen halben Meter unter Wasser. Am Samstag waren über 150 Leute von 17 Feuerwehren mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
Im Bezirk Judenburg wurde die B78, die Obdacher Straße, zwischen Weißkirchen und Obdach auf etwa 300 Meter von einer Mure verlegt. Ein Auto wurde eingeschlossen, die Lenkerin, ein Feriengast aus Niederösterreich, konnte mit dem Mobiltelefon Hilfe holen und sich und ihre beiden Kinder unversehrt in Sicherheit bringen. Der Granitzenbach trat aus den Ufern und überflutete das gesamte Ortsgebiet von Weißkirchen und Umgebung. Der Hauptplatz stand einen halben Meter unter Wasser, zahlreiche Keller wurden überflutet, berichtete Bezirksfeuerwehrkommandant Friedrich Quinz. Die Bevölkerung konnte rechtzeitig gewarnt werden: Durch die Beobachtung der Zuflüsse aus dem Bereich Obdacher Sattel und Seetaler Alpe konnte die Feuerwehr eine Stunde vor der Flutwelle Alarm geben.
Am Samstag waren noch den ganzen Tag über 180 Leute von 17 Feuerwehren mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt, die auch am Sonntag Fortgesetzt werden. Im Raum Obdach war ein Sägewerk betroffen, Baumstämme waren mitgerissen worden, Teile der Straße und eine Brücke zerstört. Auch die B77, die Gaberl Straße, musste im Ortsgebiet von Weißkirchen wegen Überflutung der Granitzenbrücke bis Samstagvormittag gesperrt werden.
Auch im Bezirk Murau waren die Einsatzkräfte mit Sicherungs- und Aufräumarbeiten beschäftigt: Auf die B317 waren im Gemeindegebiet von St. Marein bei Neumarkt in Steiermark drei Erdrutsche niedergegangen. Der Radweg wurde verschüttet, die Fahrbahn wurde teilweise verlegt. Der Verkehr musste vorübergehend einspurig geführt werden.
Im in der Vorwoche von schweren Unwettern mit Vermurungen heimgesuchten Gasen (Bezirk Weiz) blieb die Lage weitgehend stabil. Ein Hang am Ortseingang ist nach wie vor unter Beobachtung, die L104 nach Birkfeld muss immer wieder gesperrt werden.