Neuer Standort für Offenen Kühlschrank in Lochau gesucht
Der Offene Kühlschrank im Brockenhaus Lochau soll in Zukunft woanders unterkommen. Es ist ein ursprüngliches Projekt der Gemeinde, die das Brockenhaus bloß als Standort nutzt.

Die vielen Schließzeiten – unter anderem drei Wochen im Sommer, eine Woche im Herbst und zwei Wochen zu Weihnachten – empfindet der Leiter des Brockenhauses Jürgen Buelacher jedoch nicht als ideal. „Es ist ein tolles Projekt, aber es sollte mehr zugänglich sein“, sagt er.
So funktioniert‘s
Ein „Offener Kühlschrank“ ist ein soziales Projekt, bei dem Lebensmittel kostenlos und für alle zugänglich bereitgestellt werden. „Zu viel eingekauft? Kurzurlaub und ein voller Kühlschrank? Kulinarische Geschenke, die aber nicht passen oder gegessen werden?“, steht auf dem Informationsblatt über dem Offenen Kühlschrank in Lochau. Überschüssige Lebensmittel können einfach hineingestellt und von jemand anderen abgeholt werden.
„Jeder hat eigentlich eine Freude, wenn er etwas spenden kann und manchmal auch etwas mitnehmen kann“, sagt die aktive Nutzerin Waldner Eveline aus Bregenz. Sie selbst ist wie viele andere begeistert von dem Angebot und hofft, dass der neue Standort des Offenen Kühlschrankes in der Nähe bleiben wird.

Warum der Kühlschrank auch leer ist
Als VOL.AT vor Ort war, gab es neben einigen sorgfältig abgefüllten Gläsern Salz, einen veganen Ei-Ersatz, zwei Süßigkeiten und einem kleinen Butterpäckchen nichts beim Offenen Kühlschrank.

„Die Leute bringen Sachen, aber das wird meist sofort geholt, deshalb ist er auch leer“, erklärt Elisabeth Simma, die den Offenen Kühlschrank in Lochau ins Leben gerufen hat. „Das zeigt uns, dass Bedarf und Begeisterung dafür da ist.“

Im Endeffekt hängt der Füllstand vom Offenen Kühlschrank auch von den Nutzern ab. Und von den Angeboten der Geschäfte. Denn durch das Engagement des ehrenamtlichen Teams in Lochau konnte eine Kooperation mit drei Supermärkten entstehen. Diese garantiert, dass zusätzlich aufgefüllt wird. Der Vorteil daran: Was in Supermärkten nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums für gewöhnlich aussortiert wird, darf im Offenen Kühlschrank weitergegeben werden.

Nachhaltigkeit als Motivation
Im Gegensatz zu anderen Institutionen wie „Tischlein deck dich“ soll es beim Offenen Kühlschrank in Lochau nicht vorrangig um Bedürftigkeit, sondern Nachhaltigkeit gehen, erklärt Simma. Jeder ist eingeladen mitzumachen und der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Auch über die sozialen Medien will das Team eine aktive Bewusstseinsbildung fördern:
Facebook: Offener Kühlschrank Lochau
Instagram: offener_kuehlschrank_lochau
Die Kommentare auf den sozialen Medien fallen sehr positiv aus:
- „Ich habe letzte Woche Streichkäse und Brot mitgenommen... und schon hatte ich ein schnelles Mittagessen. Super, danke!“
- „Es ist ein wunderbares Projekt. Und ich selbst habe auch schon einige Lebensmittel dorthin gebracht, wenn ich sie selbst nicht verwenden konnte.“
- „So a lässige Initiative.“
Jedoch gab es nach Simma auch schon Kommentare von Nutzern, die sich bessere beziehungsweise längere Öffnungszeiten wünschen würden.
Bei einem Offenen Kühlschrank im Freien, der durchgehend geöffnet wäre, besteht aber die Sorge, dass verdorbene Lebensmittel hineingelegt oder der Kühlschrank beschädigt werden könnte. Und eigentlich würde das Team des Offenen Kühlschrankes Lochau den Anspruch auf Hygiene und ein gepflegtes Erscheinungsbild gern weiterhin erfüllen.
Suche nach neuem Standort läuft
„Wir sind bezüglich des neuen Standortes noch mitten in Gesprächen, können also noch nichts Genaueres sagen“, teilt Lochauer Bürgermeister Frank Matt mit.
Hinweise oder Vorschläge für den neuen Standort des Offenen Kühlschrankes in Lochau nimmt das Team gerne per E-Mail entgegen:
lochau@offener-kuehlschrank.at