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Neuer Stadtplan für Wiener Obdachlose

"Damit jeder hinfindet, wo er hin will" - aus diesem Grund gibt es den "Stadtplan für Menschen ohne Wohnung" des Fonds Soziales Wien (FSW).

Dieser dient Obdachlosen in Wien als erste Orientierungshilfe in ihrer schwierigen Lebenssituation. Verzeichnet sind darin nützliche Anlaufstellen wie Tageszentren und Nachtquartiere. Bei einem Besuch im neu eröffneten Tageszentrum “Josi” in der U-Bahn-Station “Josefstädter Straße” präsentierte die Wiener Sozialstadträtin Sonja Wehsely (S) die aktualisierte Neuauflage des nützlichen Büchleins.

“Unser Ziel ist, dass die Menschen rasch zu uns kommen. So erhalten sie sofort Unterstützung, haben weniger Probleme und die Integration in ein eigenes Leben fällt damit viel leichter”, erklärte die Politikerin den Sinn des Stadtplans. Gedacht sei das Booklet mit einer Auflage von 30.000 Stück in erster Linie für jene, die schwer zu bewegen sind, das Angebot der Wiener Wohnungslosenhilfe in Anspruch zu nehmen. Deswegen wird es von Betreuern auf der Straße direkt an die Betroffenen verteilt. Zudem liegt es überall auf, wo laut Wehsely der “Kontakt mit den Betroffenen wahrscheinlich ist”.

Das Büchlein umfasst zwei Teile: einen Stadtplan sowie eine Übersicht über die Hilfseinrichtungen, Sozialzentren und Beratungsstellen. Auch Anlaufstellen für Essen, Kleidung und “Produkte des täglichen Bedarfs” sind aufgelistet. Der Infoteil umfasst neben Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten auch Hinweise zum Beispiel über die Aufnahmemodalitäten. Im Plan sind sämtliche Einrichtungen eingezeichnet – so zum Beispiel auch das Obdachlosen-Tageszentrum “Josi”.

Nach dem Umbau hat es nun wieder geöffnet – und das auch an den Wochenenden. Rund 100 Menschen schauen täglich vorbei. “85 Prozent sind Männer”, beschrieb Zentrumsleiter Alexander Minich seine Besucher. Diesen bietet das “Josi” eine Aufenthaltsmöglichkeit sowie Freizeitaktivitäten. “Einmal in der Woche gibt es ein Fußballtraining”, so Minich, “außerdem stehen Fernseher, Tageszeitungen und Bücher zur Verfügung.” Besonders beliebt ist der “Wutzler”, wo sich die Gäste heiße Matches liefern. Auch alltägliche Dinge können hier erledigt werden, zum Beispiel die Körperpflege und das Wäschewaschen. Zudem unterstützen Betreuer bei der Geltendmachung der Sozial- oder Notstandshilfe.

Die Betreuung durch die Wohnungslosenhilfe ist für die Betroffenen ein wichtiger Schritt, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Auf den insgesamt 3.600 zur Verfügung stehenden Plätzen werden pro Jahr rund 4.800 Menschen betreut. Laut Leiterin Doris Graber schafft rund ein Drittel der Betroffenen den Sprung ins selbstständige Wohnen. Das Budget für die “Obdachlosenhilfe” betrug im Jahr 2008 rund 27 Mio. Euro, im Jahr 2009 sollen es laut Wehsely 32 Mio. Euro werden.

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