Jeden Tag sind über 800.000 Fahrgäste mit der Straßenbahn in Wien unterwegs. Um die Qualität des öffentlichen Verkehrs noch mehr zu steigern, investiert Wien in die Ausbildung und die zusätzliche Qualifikation der Fahrer.
Aktuell wird der neue Bim-Simulator noch von den Ausbildnern auf Herz und Nieren getestet. Die Schulungsräume befinden sich in der Hauptwerkstätte in Wien-Simmering.
Bim-Simulator verbessert Straßenbahn-Ausbildung
Öffi-Stadträtin Ulli Sima hat sich selbst ein Bild vom neuen Simulatur gemacht und eine “Fahrt” absolviert: “Es ist wirklich eine Herausforderung, bei Schlechtwetter, undisziplinierten anderen Verkehrsteilnehmern und Einsatzfahrzeugen, die in die Kreuzung einfahren, die Nerven zu bewahren. Meine Hochachtung gilt den Fahrerinnen und Fahrern der Öffis, die jeden Tag aufs Neue ihr Bestes für die Fahrgäste geben und ich bin überzeugt, dass die neue Ausbildungsmethode einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Öffifahrt leisten wird”, so Sima.
Bim-Fahrer werden auf Arbeitsalltag vorbereitet
Seit drei Jahren werden angehende U-Bahn-Fahrer bereits am Simulator ausgebildet. Nun können auch Straßenbahnfahrer auf einem neuen Simulator noch gezielter auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Nicht alle Szenarien können im Echtbetrieb geübt werden, am Simulator sind hier aber quasi keine Grenzen gesetzt. 55 verschiedene Verkehrsereignisse und ca. 40 Fahrzeugstörungen können einprogrammiert werden. Auch Schlechtwetter wie Nebel oder Schnee, gefährliche Situationen mit unmittelbar vor der Straßenbahn querenden FußgängerInnen oder Funkgespräche mit der Leitstelle können simuliert werden.
So läuft das Training am Simulator ab
Der Fahrschüler sitzt in einer nachgebauten ULF-Fahrzeugkabine mit Panoramasichtfeld, ausgestattet mit mehreren Großbildschirmen. Ein beweglicher Fahrersitz sorgt für ein möglichst realitätsnahes Fahrempfinden. Auch das Rangierpult und eine reale ULF-Türe sind in die Fahrsimulation integriert.
Im Nebenraum befindet sich der Ausbildner auf einem Bedienpult mit den übrigen Fahrschülern. Auch wenn sie gerade nicht selbst am Simulator sind, lernen sie trotzdem etwas. Sie beobachten die Fahrt und analysieren anschließend, ob der Fahrschüler am Simulator richtig reagiert hat.
2019 kommt auch Flexity-Simulator
Im Lauf des Jahres wird außerdem noch ein Simulator für den neuen Flexity geliefert und ebenfalls in der Ausbildung eingesetzt. “Zwei der modernsten Fahrsimulatoren in ganz Europa werden bald unsere Ausbildung unterstützen. Viele Situationen können wir im echten Fahrbetrieb nicht üben, mit den Simulatoren aber schon. Unsere FahrschülerInnen werden so auf Ernstfälle vorbereitet und lernen, wie sie damit umgehen”, erklärt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
(Red)