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Neuer Siemens-Chef Hesoun warnt vor "Angstsparen"

Sparideen der öffentlichen Hand kontraproduktiv
Sparideen der öffentlichen Hand kontraproduktiv ©APA (Techt)
Der Wechsel an der Spitze von Siemens Österreich ist am Mittwoch auch formell im Aufsichtsrat beschlossen worden: Porr-Chef Wolfgang Hesoun (50) folgt Brigitte Ederer (54), die am 1. Juli in den Siemens-Konzern-Vorstand nach München aufsteigt und Aufsichtsratsvorsitzende von Siemens Österreich wird. Hesoun wird seinen Siemens-Job am 1. September antreten.

Bei der Pressekonferenz im neuen Siemens-Haus in Wien-Floridsdorf zeigte sich Hesoun noch verhalten auf Fragen zu möglichem weiteren Personalabbau und sonstigen Problemen. Ausdrücklich warnte er vor einem “Angstsparen” der öffentlichen Hand, denn Infrastrukturinvestitionen würden antizyklisch wirken und die Konjunktur wieder ankurbeln. “Die Sparideen der öffentlichen Hand sind eher kontraproduktiv”, plädierte er für eine Fortführung der Infrastrukturvorhaben.

Zwischen dem Baugeschäft und den Siemens-Aktivitäten gebe es durchaus Parallelen, meinte Hesoun, dies werde ihm in seinem neuen Job zugute kommen. Der nach Eigendefinition “der SPÖ nahestehende” Hesoun, Neffe des verstorbenen Ex-Sozialministers Josef Hesoun (SPÖ), verwies auch auf die “wirtschaftlichen Beziehungen” des Baukonzerns Porr mit der Stadt Wien. Ederer hingegen habe als frühere Wiener Finanzstadträtin (SPÖ) politische Beziehungen zur Stadtführung gehabt. Gemeinsam sei ihnen beiden ein kooperativer Führungsstil, meinte Hesoun.

Hesoun kehrt mit seinem neuen Job wieder an seine beruflichen Wurzeln zurück: Nach dem HTL-Abschluss war er von 1982 bis 1987 bereits im Siemens-Konzern (Kraftwerk Union) für Bauleitung und Inbetriebnahme von Großkraftwerken in Deutschland tätig. Anschließend machte er bei Porr Karriere. Nach 23 Jahren bei Porr habe er beim Abgang schon “eine kleine Träne im Auge”, meinte der gebürtige Mödlinger. Die neue Funktion sei aber eine spannende Herausforderung.

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