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Neuer Name fürs Tourismusmuseum in Gaschurn

Ab dem Stefanstag wird die Ausstellung "Zwischen Valleu und Vallüla" im Museum in Gaschurn wieder zugänglich sein.
Ab dem Stefanstag wird die Ausstellung "Zwischen Valleu und Vallüla" im Museum in Gaschurn wieder zugänglich sein. ©Gerhard Scopoli
Tourismus-Museum

Gaschurn. Mit dem Heimatmuseum in Schruns, Tourismusmuseum in Gaschurn, Bergbaumuseum in Silbertal und dem alten Frühmesshaus auf Bartholomäberg verfügt das Montafon über vier kulturell wertvolle Einrichtungen.

Das Montafoner Tourismusmuseum in der Innerfratte wird sich nun in Richtung Alpinmuseum weiter entwickeln. Welchen Namen das Haus künftig tragen wird, ist aber noch nicht entschieden. Schon mit der Eröffnung der heurigen Sommerausstellung “Mensch & Berg!” wurde das Tourismusmuseum, z. B. mangels an Besucherinteresse “radikal in Frage gestellt”. Das betonte Andreas Rudigier, Leiter des Bereiches Kulturwissenschaft im Stand Montafon, gegenüber “Meine Gemeinde”. Während für die heurige Sommerausstellung die letzten Vorbereitungen im Gange waren,
atmete Rudigier erleichtert auf: “Das obere Stockwerk ist jetzt komplett ausgeräumt. Die architektonische Qualität der Räumlichkeiten kann dadurch voll zur Wirkung kommen!” Im Museum in Gaschurn wird die aktuelle Ausstellung “Zwischen Valleu und Vallüla” ab dem Stefanstag fortgeführt. Sie ist dem “Vallülapfarrer” Franz Josef Battlogg gewidmet. Dabei wird die Geschichte des historischen Frühmesshauses zum Thema gemacht. Denn hier hat Battlogg 16 Jahre gewirkt. Der Priester stammte vom Valleu, einer abgelegenen Gegend am Bartholomäberg. Er eckte an wegen Problemen mit Autoritäten, der Justiz und dem Zölibat. Neben seinem Brotberuf war er Alpinpionier und “ein sensationell begabter Musiker”, weiß Kurator Rudigier. In Gaschurn leitete Battlogg einen Chor, dem in seinen besten Zeiten bis zu fünfzig Sänger und Sängerinnen angehört haben. Diese Zahl ist doch bemerkenswert, zumal Gaschurn damals lediglich 600 Bewohner hatte.

Unter dem Seelsorger wurde auch schwere Kirchenmusik, wie z. B. aus dem St. Galler Chorbuch einstudiert. Das ist extrem hohes Niveau!”, hebt Rudigier hervor. Battlogg scheiterte letztlich allerdings an seinen gehobenen Ansprüchen. Wie schon erwähnt, sollen in der Battlogg-Ausstellung die Räume des historischen Frühmesshauses voll wirken. Daher wírd bis April 2010 ausschließlich Flachware in Form von Fotos und Texten gezeigt. Diese weisen den Priester auch als begabten Literaten aus. Battlogg schrieb 14 Bände Tagebücher mit einer unglaublich hohen literarischen Qualität, wie Rudigier versichert. Als einziges der vier Montafoner Museen verzeichnete das in Gaschurn heuer einen Besucherzuwachs. Bis Ende Oktober wurden in den Museen und bei musealen Veranstaltungen in freier Natur an die 13.000 Besucher gezählt. Bei den Gästen sind die Teilnehmerzahlen eingebrochen.

NATUREREIGNISSE UND ÖFFNUNGSZEITEN

Die Montafoner Museen interessieren sich derzeit für Fotografien und Dokumente, die sich mit Naturereignissen im Montafon befassen. Die Themen sind Hochwasser, Lawinen, aber auch alles andere, was gemeinhin unter “Katastrophe” verstanden wird. Der Zeitraum ist nicht eingeschränkt. Beiträge, auch aktuelle, werden gerne im Montafoner Heimatmuseum, Kirchplatz 15, 6780 Schruns entgegen genommen. Telefon (05556) 7 47 23, Fax 7 47 23- 24, E- Mail: museen@montafon.at

Öffnungszeiten der Montafoner Museen im Winter 2009/2010

Montafoner Heimatmuseum Schruns, 27. November bis 19. Dezember 2009, jeweils Freitag und Samstag von 14 bis 18 Uhr; 26. Dezember 2009 bis 6. Jänner 2010 täglich von 15 bis 18 Uhr und ab 7. Jänner 2010 von Dienstag bis Samstag von 15 bis 18 Uhr.

Altes Frühmesshaus Bartholomäberg und Montafoner Tourismusmuseum Gaschurn, 26.
Dezember 2009 bis 6. Jänner 2010 täglich von 16 bis 18 Uhr und ab 7. Jänner 2010 von Dienstag bis Freitag von 16 bis 18 Uhr

Montafoner Bergbaumuseum Silbertal, 26. Dezember 2009 bis 6. Jänner 2010 täglich von 16 bis 18 Uhr und ab 7. Jänner 2010 am Mittwoch und Freitag von 16 bis 18 Uhr.

Eintrittspreise: Pauschalticket für alle vier Museen: € 7,00; Montafoner Heimatmuseum Schruns € 5,00; Montafoner Tourismusmuseum Gaschurn, Frühmesshaus Bartholomäberg und Montafoner Bergbaumuseum Silbertal jeweils € 3,00. Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre): frei; Gruppenführungen gegen Voranmeldung jederzeit möglich; Kosten: Gruppenpauschale € 20, zuzüglich Eintritt; ab jeder 10. Person eine frei.

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