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Neuer Interspar-"Hypermarkt" in historischer BA-CA-Zentrale in Wien

In der Wiener Schottengasse wird ein neuer Interspar-"Hypermarkt" eröffnet.
In der Wiener Schottengasse wird ein neuer Interspar-"Hypermarkt" eröffnet. ©APA
Im Bankvereinsgebäude in der Wiener Schottengasse eröffnet am morgigen Mittwoch ein neuer Interspar-"Hypermarkt".
Interspar-"Hypermarkt" in der Schottengasse

Der Bankbetrieb in der ehemaligen Zentrale von Creditanstalt bzw. Bank Austria wurde 2016 geschlossen, nun kehrt Leben in den historischen Kassensaal zurück. Trotz des Ambientes soll die Niederlassung jedoch nicht nur betuchtes Klientel anziehen, hieß es.

Die Preise werden sich nicht von anderen Märkten unterscheiden, versprach Spar-Vorstand Markus Kaser am Dienstag in einer Pressekonferenz. "Wir wollen, dass dieser Standort kein Luxusstandort ist." Auf 1.800 Quadratmetern wird ein relativ vollwertiges Sortiment angeboten, wobei der Schwerpunkt auf frische und regionale Lebensmittel liegt. Für sperrigere Produkte wie etwa Pfannen und Geschirr ist hingegen wenig Platz, man kann sie jedoch bestellen und nach Hause liefern lassen.

Neuer Interspar-"Hypermarkt" in Wien beherbergt Lokal mit Bedienung

Mehr als 10 Mio. Euro wurden in den Ausbau des insgesamt 76. Interspar-Standorts in Österreich investiert. Die Renovierung habe in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt stattgefunden, betonte Kaser. Nachträgliche Einbauten seien dabei entfernt und Beschädigungen restauriert worden. Lediglich der historische Boden ist zumindest nicht mehr zu sehen. Um die notwendigen Installationen eines Supermarktes verlegen zu können, wurde nämlich ein zweiter, allerdings identisch aussehender Boden darüber verlegt.

Das Restaurant namens "Mezzanin" stellt eine Premiere dar. Es ist laut dem Unternehmen das erste Interspar-Lokal mit Bedienung. Wobei aber auch Take-Away eine wichtige Rolle spielt. Denn zahlreiche Gerichte können auch mitgenommen werden. Laut dem Geschäftsführer von Interspar Österreich, Johannes Holzleitner, ist rund ein Drittel des Marktes für den schnellen Genuss für unterwegs und daheim reserviert. Man setzt hier als Kundschaft etwa auf die Büromitarbeiter der Umgebung sowie auf Studierende der nahen Universität.

Am neuen Vorzeige-Standort werden laut Spar insgesamt 160 Personen beschäftigt sein. Wie viel Miete man dem Eigentümer - einem Immo-Entwickler - zahlt, wird hingegen nicht verraten. Es sei darüber Stillschweigen vereinbart worden, wurde heute betont. Spar-Chef Kaser ließ jedoch durchklingen, dass die Pacht durchaus höher ist als üblich. Es habe um den Standort immerhin auch ein "Griss" gegeben: "Wir haben wirklich nichts vergleichbares in ganz Europa gefunden." Tatsächlich gab es kurzfristig auch eine gerichtliche Auseinandersetzung mit einem Mitbewerber, der hier ebenfalls Interesse gezeigt hatte.

Geschichte zu historischem Gebäude in der Wiener Schottengasse

Die Geschichte des Palais reicht bis Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Das Haus in der Wiener Schottengasse 6-8 wurde in den Jahren 1909 bis 1912 auf Initiative von Anselm von Rothschild vom Wiener Bankverein errichtet. Um Platz für das prächtige Vereinsheim zu schaffen, wurden 1909 bestehende Häuser demoliert - Ringstraßenbauten, die erst wenige Jahrzehnte zuvor fertiggestellt worden waren. Was stattdessen entstand, wird von Architekturhistorikern als secessionistisch-neoklassizistischer Baublock klassifiziert.

Die Immobilie verfügt über drei Kellerebenen und sechs darüberliegende Stockwerke. Infolge diverser Zusammenschlüsse und Übernahmen zog später die Creditanstalt dort ein. Zuletzt war die Bank Austria in den repräsentativen Räumen des "Haus am Schottenringes" beheimatet. Inzwischen ist die heimische UniCredit-Tochter auf ihren Campus in der Leopoldstadt übersiedelt.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) spendete heute Lob für den sensiblen, "fast zärtlichen" Umgang mit der historischen Bausubstanz. Er bedankte sich auch bei den Handelsangestellten von Spar und anderen Lebensmittel-Händlern. Diese hätten während des Lockdowns die Nahversorgung in Wien gesichert. Auch der regionale Schwerpunkt fand beim Stadtchef Zustimmung. Er freue sich, dass viele Spezialitäten der Wiener Landwirtschaft angeboten würden, erklärte Ludwig.

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(APA/Red.)

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