Neue Wiener Reisebusregelung im Advent als Test für EURO 2008
Ein neues Konzept soll nun Abhilfe schaffen: Ab heuer dürfen Reisebusse an Advent-Einkaufssamstagen nur noch mit speziellen Einfahrtskarten in bestimmte Innenbezirke einfahren, wobei die Anzahl der Tickets beschränkt ist. Im Erfolgsfall soll die “Buszonenregelung Zentrum” für die EURO 2008 adaptiert werden.
Betroffen von der Neuregelung sind der 1., 6., 7., 8. und 9. Bezirk. “Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben uns gezeigt, dass hier ein klares System nötig ist”, meinte Verkehrsstadtrat Rudi Schicker (S) bei der Konzeptpräsentation am Donnerstag. Allein an den Advent-Samstagen des Vorjahres seien in der Innenstadt bis zu 800 Reisebusse gezählt worden. Dies entspreche fast einer Verdoppelung gegenüber 2004, hieß es. Um diesen Anstieg einzudämmen, habe man die entsprechenden Zufahrtskarten mit einem Kontingent von 300 Stück täglich belegt.
Das Ticket ermöglicht Bussen zwischen 6.00 bis 15.30 Uhr die uneingeschränkte Zufahrt zur speziellen Aus- und Einstiegsstelle am Museumsplatz. Für die Abholung der Besucher stehen drei Zeitfenster zur Verfügung, wobei beim Ticketkauf der gewünschte Slot angegeben werden muss. Diese zeitliche Regelung soll einen reibungslosen Verkehrsfluss garantieren. Während sich die Passagiere auf Christkindlmärkten vergnügen oder Weihnachtseinkäufe erledigen, können die Busse auf fix zugeordneten Gratis-Parkplätzen im 2. bzw. 22. Bezirk warten.
Stellt sich der gewünschte Erfolg ein, soll die Neuregelung auch bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 zum Einsatz kommen. “Natürlich werden dafür kleine Applikationen notwendig sein”, sagte Schicker. So müssten die temporären Slots auf die Endzeiten der Fußballspiele abgestimmt werden. Außerdem werde der Transport zur Fanmeile mit täglich 100 Bussen stärker begrenzt sein.
Die Nachfrage für den Advent ist jedenfalls groß. Laut Wirtschaftskammer sind die Tickets für die ersten drei Samstage restlos ausgebucht, noch verfügbare Karten können ausschließlich via Internet (http://www.wien.at) für 16,47 Euro gebucht werden. Für den Städtetourismus außerhalb des Vorweihnachtstrubels (z.B. Rundfahrten, Theaterbesuche) können eigene zusätzliche Einfahrtskarten erworben werden. Die Einhaltung der Regelung werde durch verstärkten Einsatz von Verkehrspolizisten “rigoros” überwacht, so Karl Wammerl, Leiter der Landesverkehrsabteilung.