Neue Strafen auf Mallorca: Was Urlauber jetzt teuer zu stehen kommt

Mallorca verschärft das Vorgehen gegen ausufernden Massentourismus. Das Rathaus von Palma hat einen neuen Strafenkatalog vorgestellt, der insbesondere das Verhalten von Touristinnen und Touristen regulieren soll. Wie die "Mallorca Zeitung" berichtet, gelten die Vorschriften ab sofort – mit Bußgeldern von bis zu 3.000 Euro.
Bereits kleinere Vergehen wie das Nacktsein an öffentlichen Orten, der Konsum von Alkohol auf der Straße oder das Wildpinkeln können mit bis zu 750 Euro geahndet werden. Auch Einkäufe bei illegalen Straßenhändlern oder der Einsatz von Lautsprechern in der Öffentlichkeit fallen in diese Kategorie.
Härtere Sanktionen bei Gefährdung
Schwerere Verstöße wie das Baden trotz Badeverbot, das sogenannte "Balconing" – Sprünge von Balkonen – sowie illegales Camping oder das Liegenlassen von Müll ziehen Strafen von bis zu 1.500 Euro nach sich. In der höchsten Kategorie – mit Bußgeldern bis zu 3.000 Euro – werden etwa diskriminierendes Verhalten oder organisierte Massenbesäufnisse geahndet.
Reaktion auf wachsenden Unmut
Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf den zunehmenden Druck aus der Bevölkerung. Auf mehreren spanischen Inseln kam es zuletzt zu groß angelegten Protesten. Auf den Kanaren gingen laut Medienberichten mehr als 10.000 Menschen auf die Straße. Die Forderungen reichen von strengeren Mietpreisregelungen bis zu einem Baustopp für touristische Großprojekte.
Bereits im Frühjahr war es auf Teneriffa zu Protestaktionen gekommen. Ein Graffiti mit der Aufschrift "Kill a Tourist" sowie Brandanschläge auf Mietwagen sorgten für internationale Aufmerksamkeit. Die Polizei ermittelt und geht Hinweisen auf ein Bekennervideo nach.
Ziel: Nachhaltiger Tourismus
Die spanischen Behörden betonen, dass es nicht um die Abschreckung von Urlauberinnen und Urlaubern gehe, sondern um ein geordnetes Miteinander und nachhaltigen Tourismus. Mallorca zählt jährlich Millionen Gäste – der neue Katalog soll helfen, die Lebensqualität für Einheimische zu sichern und die natürliche Umgebung zu schützen.
(VOL.AT)