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Neue Mehrzweckhalle in Wien: "High-Level-Multifunktionsarena" für 20.000 Besucher

Nach der Wiener Regierungsklausur stellten sich Vassilakou und Ludwig vor die Presse.
Nach der Wiener Regierungsklausur stellten sich Vassilakou und Ludwig vor die Presse. ©APA/ROLAND SCHLAGER
In Wien soll eine neue Mehrzweckhalle für Konzerte und größere Sportevents entstehen, verriet Bürgermeister Michael Ludwig am Donnerstag. Über den Bauort wird noch nachgedacht. Auch über die Zukunft Maria Vassilakous wurde gesprochen.
Ludwigs Projekte für Wien


Man wolle die infrage kommenden Standorte in den nächsten Monaten einer Evaluierung unterziehen und bis Ende 2018 zu einer “Entscheidungsreife” gelangen, so der Stadtchef in der Pressekonferenz. Welche Areale konkret zur Disposition stehen, sagte Ludwig nicht. Die Wahl hänge aber jedenfalls von einigen Faktoren wie Finanzierbarkeit, öffentliche Erreichbarkeit und die Einbettung in das Stadtbild ab.

Neue Arena größer als die Wiener Stadthalle

Die “High-Level-Multifunktionsarena” schwebt Ludwig als “sinnvolle Ergänzung zur Stadthalle” – diese fasst bis zu 16.000 Menschen – vor. Es solle keine Konkurrenzsituation entstehen. Reserviert ist der künftige Bau wohl ausschließlich für Großevents, 20.000 Besucher sollen dort Platz finden. Klassischer Vereinssport wird dort keinen Platz haben.

Das Thema Fernbusterminal wurde ebenfalls in der rot-grünen Klausur besprochen. Der bisher wahrscheinlichste Standort Verteilerkreis sei definitiv aus dem Rennen, verkündete Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne). Sie verwies darauf, dass eine Studie den Standort in Favoriten zwar als am besten geeignet bezeichnet hat – der Bezirk mit diesem jedoch “keine Freude” habe. Auch Ludwig begründete das Aus für diese Option mit den Protesten gegen das Projekt: “Es hat keinen Sinn, dass man einen Standort auswählt, wo es einen sehr starken Widerstand in der Bevölkerung gibt.”

Neuer Busbahnhof geplant

Wohin der geplante moderne Busbahnhof kommen wird, soll sich noch heuer klären. Viele Alternativen gebe es nicht mehr, räumte Vassilakou ein. Zuletzt wurden Erdberg – dort gibt es jetzt schon das sehr in die Jahre gekommene Terminal – und Waldmanngründe beim Hauptbahnhof. Ludwig ergänzte, man sei heute kreativ gewesen und habe noch einige zusätzliche Locations aufs Tapet gebracht.

Die Wiener Regierungsklausur hatte am Vormittag im Rathaus stattgefunden. Sie war die erste unter Ludwigs Leitung und mit dem neuen Regierungsteam. Viele Themen quer durch alle Ressorts seien besprochen worden, berichtete Ludwig. Große Neuigkeiten wurden allerdings nicht verkündet, vielmehr schon bekannte oder in Umsetzung befindliche Projekte einmal mehr vorgestellt – darunter die Ansiedlung der Budapester Central European University (CEU) am Otto-Wagner-Areal, das Öffi-Paket mit dem U2/U5-Ausbau und der neuen Straßenbahnlinie 11 oder die neue Widmungskategorie “Geförderter Wohnbau”, die Grundstückskosten begrenzt und somit großflächig günstigen Wohnraum schaffen soll.

365-Euro-Jahreskarte für die Ostregion

Die Frage, ob auch über die zwischen SPÖ und Grünen strittige City-Maut – sie findet sich nicht im Koalitionsübereinkommen, war aber zuletzt von Vassilakou ins Spiel gebracht worden – geredet worden sei, beantwortete die Vizebürgermeisterin mit “Jein.” Man habe natürlich auch darüber kurz gesprochen. Denn sie habe Gespräche mit allen Klubs begonnen, um verkehrspolitische Ziele für die Bundeshauptstadt zu entwickeln. Die Citymaut sei eine Lösung, aber auch der Vorschlag einer 365-Euro-Jahreskarte für die Ostregion liege am Tisch.

Keine vorgezogenen Neuwahlen

Neuwahlspekulationen angesichts des angekündigten Rücktritts Vassilakous spätestens Ende Juni 2019 wies Ludwig zurück. Vor 2020 zu wählen, davon halte er wenig – egal, ob dafür der Zeitpunkt strategisch passen würde oder nicht: “Ich fühle mich als Politiker der Bevölkerung verpflichtet und nicht parteipolitischen Zielen.” “Meine Partnerin ist die Frau Vizebürgermeisterin Vassilakou”, hielt der Bürgermeister fest: “Sie hat bewiesen, dass sie durchaus auch im Widerstreit mit öffentlichen Diskussionen bereit ist, gemeinsam gefasste Beschlüsse umzusetzen. Das gilt auch für mich.” Offene Punkte sollen weiter abgearbeitet werden, auch mit Vassilakous Amtsnachfolger – sofern dieser sich zum Koalitionspakt bekenne.

Die Vizebürgermeisterin selbst sprach heute von einer “sehr produktiven Klausur”. Diese habe auch gezeigt, dass man “auf ausgezeichnete Art und Weise” zusammenarbeite.

(APA/red)

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