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Neue "Liebesg'schichten und Heiratssachen" starten - Horowitz im Interview

"Liebesg'schichten und Heiratssachen", Nina Horowitz führt das ORF Erfolgsformat als Interviewerin und Gestalterin weiter
"Liebesg'schichten und Heiratssachen", Nina Horowitz führt das ORF Erfolgsformat als Interviewerin und Gestalterin weiter ©APA/ORF/Roman Zach-Kiesling
Es wird wieder romantisch, kultig und ein bisschen skurril: 54 Singles begeben sich in diesem Sommer wieder auf Partnersuche im ORF. Ab 6. Juli wird die 24. Staffel der "Liebesg'schichten und Heiratssachen" ausgestrahlt.
"Liebesg'schichten und Heiratssachen": Horowitz übernimmt
Letzte Staffel "Liebesg'schichten" mit Spira

Nach dem Tod von Elizabeth T. Spira hat Nina Horowitz die Rolle der Gestalterin übernommen. Am bewährten Konzept der Kuppelshow rüttelt sie nicht, wie sich bei der Präsentation der neuen Staffel am Mittwochabend zeigte.

Kleine Veränderungen am Format: Lied und Kussgeräusch fehlen

Das neue Team rund um Horowitz hat bewusst nur kleine Veränderungen am Format vorgenommen, erzählte sie im Interview mit Journalisten. "Uns ist die Gratwanderung gelungen, das Tolle zu bewahren und ein bisschen zu erfrischen", sagte auch Sendungsverantwortliche Sharon Nuni. Titel- und Schlusslied wurden verändert und das prägnante Kussgeräusch beim Kandidatenwechsel fehlt. Stattdessen kündigt ein roter Luftballon in Herzform den Namen des nächsten Singles an. Einfühlsam, direkt und mit Schmäh befragt Horowitz die Kandidaten.

"Es war nicht von Anfang an klar, dass wir dieses ganz spezielle Kunstwerk, dass Toni Spira entwickelt hat, weiterführen", sagte ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer. Doch zum Glück habe man mit Horowitz eine würdige Nachfolgerin gefunden. "Was ich an beiden Frauen zutiefst bewundere, sind ihre Persönlichkeit und ihr Lebensweg", sagte ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner. "Beide sind unerschrocken, mutig, einfühlsam und beide sind Menschen-Zuhörerinnen."

Coronakrise beeinträchtigte "Liebesg'schichten"

Wegen der Coronakrise musste der Dreh, der im Dezember begann, unterbrochen werden. Außerdem musste für ein paar Kandidaten, die wegen der Pandemie absagten, Ersatz gefunden werden. Mittlerweile ist die Staffel aber fast abgedreht. Zehn neue Folgen - inklusive einer Bilanzsendung im Oktober - stehen am bewährten Sendeplatz (montags um 20.15 Uhr in ORF 2) am Programm. Pro Folge werden sechs Kandidatinnen und Kandidaten porträtiert. Sie kommen aus allen neun Bundesländern und sind zwischen 30 und 82 Jahre alt.

24. Staffel: Die neuen Kandidatinnen und Kandidaten

Dabei sind beispielsweise Haubenkoch Gerald aus Vorarlberg, der sich eine Partnerin "ohne Bilder am Körper" wünscht, mit der er Schneeball- und Polsterschlachten machen kann. Oder die Tirolerin Annemarie, die mit Papagei Gogo zusammenlebt und früher einmal mit Schlagerstar Roy Black auf Tour und verbandelt war. Monika würde mit ihrem zukünftigen Partner gerne den Opernball besuchen und hat eine genaue Vorstellung davon, wie er auszusehen hat. "Für mich ist ein Mann schön, der Haare am Kopf und nicht im Gesicht hat", beschreibt sie ihren Traummann.

Insgesamt 54 Kandidatinnen und Kandidaten porträtiert Horowitz in neun Folgen der heurigen "Liebesg'schichten und Heiratssachen"-Staffel. In der zehnten Folge am 19. Oktober sollen die Erfolgsgeschichten des Sommers erzählt werden.

Nachfolgerin von Elizabeth T. Spira im Interview

Nina Horowitz hat die ORF-Kuppelsendung "Liebesg'schichten und Heiratssachen" nach dem Tod von Elizabeth T. Spira im vergangenen Jahr übernommen. Die verstorbene Interviewerin sieht sie als Vorbild. Zu große Änderungen an dem Erfolgsformat wollte sie nicht vornehmen, erzählte Horowitz, die viele Jahre bei der ORF-Sendung "Am Schauplatz" tätig war, im Interview mit Journalisten.

Neue Gestalterin Horowitz: "Das Schlimmste ist Fadesse"

Als Interviewerin und Gestalterin ist Horowitz auch an der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten beteiligt: "Es ist extrem wichtig, welche Menschen in einer Sendung vorkommen, ob sie spannende Geschichten zu erzählen haben, ob sie lustig sind, ob sie Emotionen auslösen. Das Schlimmste ist Fadesse, das versucht man zu vermeiden."

Überlegen, ob sie die Aufgabe übernehmen will, musste sie nicht. "Ich habe nicht gezögert. Wenn man das angeboten bekommt, dann sagt man Ja." Der Job mache großen Spaß und sie lerne bei jedem Interview etwas dazu. "Es geht ja nicht nur um die Liebe, es geht um Einsamkeit, es geht um Fantasie, es geht um Schlappen. Ich glaube, dass ich ein Mensch bin, vor dem man Schwächen zugeben kann. Das ist etwas, was die Interviewführung leichter macht."

"Liebesg'schichten" sollten weitgehend gleich bleiben

Schon früh sei festgestanden, dass sie an dem erfolgreichen Format keine großen Änderungen vornehmen will. "Wir sind sehr schnell zum Entschluss gekommen, dass das Konzept ja sehr gut war. Und dann zum Beispiel nicht in die Wohnungen zu gehen und die Menschen dort zu porträtieren, hätte ich für einen Fehler gehalten." Bis auf die Sendungsverantwortliche Sharon Nuni und eine Redakteurin ist das Team neu. "Wir haben kleine Veränderungen gemacht, aber zu viel hätte, glaube ich, dem Produkt geschadet, weil so viele Leute die Sendung lieben und kennen." Versucht wurde aber etwa, die Sendung "hier und da flotter zu machen, zum Beispiel im Schnitt".

Spiras Sendung wurde immer wieder auch vorgeworfen, die Menschen bloßzustellen. "Es gab die Liebesgeschichten seit 1997, das heißt, die Menschen haben ja gewusst, was das für eine Sendung ist", sagte Horowitz dazu. "Ich sehe Toni Spira als eine Art Vorbild. Sie hat auch mit den 'Alltagsgeschichten' in den 80er Jahren revolutionäre Arbeit geleistet."

Schon bei "Am Schauplatz": Menschen ohne Wertung gezeigt

Auch bei "Am Schauplatz" sei es immer wichtig gewesen, die Menschen nicht bloßzustellen. "Es ist Credo beim 'Schauplatz', dass man nicht wertet. Das versuche ich auch bei den 'Liebesg'schichten' weiterzuführen." Zusammengearbeitet habe sie nie leider mit Spira. "Wir haben uns zweimal gesehen und da habe ich Toni Spira als sehr charismatische und natürlich als humorvolle Frau erlebt", sagte Horowitz. "Was den Vergleich betrifft - Hape Kerkeling, den ich sehr verehre, hat einmal gesagt, er übt sich in heiterer Gelassenheit und das übe ich jetzt auch."

"Liebesg'schichten und Heiratssachen" in der Corona-Krise

Die Dreharbeiten mussten wegen der Coronakrise unterbrochen werden, mittlerweile konnten sie aufgrund des kleinen Teams aber fortgesetzt werden. Auch das Anbandeln könnte sich in Zeiten wie diesen schwieriger gestalten. "Es ist natürlich schwierig, weil man Abstand halten muss. Aber ich glaube, dass gerade die Sehnsucht sich zu verlieben bei vielen noch gestiegen ist dadurch. Ich glaube schon, dass sich Menschen verlieben bis Oktober. Hoffentlich."

(APA/Sujet)

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