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Neue Bewertungsregeln bei rhythmischer Gymnastik

Am kommenden Wochenende finden in der Wiener Stadthalle die Europameisterschaften der rhythmischen Gymnastik statt. Dies ist das erste Großereignis seit Einführung neuer Bewertungsegeln. Es wird nun mehr Wert auf den Ausdruck gelegt, nicht mehr so viel auf Artistik.
EM soll Erfolg werden
Heimvorteil für Weber und Ruprecht
Bilder von den Bewerben

Der “code de pointage” wurde wie immer nach Olympischen Sommerspielen und damit nach vier Jahren überarbeitet, er hat seit Anfang des Jahres seine Gültigkeit. Schon 2009 gab es eine Tendenz in die jetzt eingeschlagene Richtung, das wurde nun noch verstärkt. Bis zu Olympia 2008 in Peking war hingegen eine hohe Anzahl an Schwierigkeiten aneinandergereiht worden. “Das Tänzerische und die Ausdrucksart – das ist eigentlich die Grundidee der Rhythmischen Gymnastik”, erläuterte Annires Marchetti. Sie ist die einzige bei der Wien-EM im Einsatz befindliche österreichische Kampfrichterin.

Neue Bewertung bei rhythmischer Gymnastik

Der artistische Wert ist der Reform nun zum Opfer gefallen, die Artistik wird nun in die Ausführung hineingerechnet. Die jetzt verpflichtenden Tanzschrittkombinationen zählen zum technischen Wert. Statt davor 30 sind nun nur noch maximal 20 Punkte zu erreichen. Für alle Beteiligten bedeuten die Änderungen eine Umstellung. Die Aktiven und Trainer mussten die Programme darauf ausrichten, die Kampfrichter mussten in ihren Wertungen darauf Rücksicht nehmen.

Pro Übung sind neun Kampfrichter im Einsatz, die höchste und die niedrigste Note werden gestrichen. Jeder Verband kann für die EM bis zu zwei Kampfrichter nennen, je einen für Einzel und Gruppe. Da zwei der drei österreichischen Kampfrichterinnen beim Heim-Event anders im Einsatz sind, ist vom österreichischen Turnverband (ÖFT) diesmal nur Marchetti nominiert. “Wenn man bei der eigenen Landsfrau zu hoch wertet, wird man gleich verwarnt”, weiß sie zu berichten.

Kampfrichter bleiben bei dem selben Gerät

Ein und dasselbe Gerät wird innerhalb eines Wettkampfs immer von den gleichen Kampfrichtern gewertet, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Marchetti macht klar, dass ihr Job kein einfacher ist: “Bei jedem großen Wettkampf gibt es Schulungen und alle vier Jahre muss man nach einem einwöchigen Kurs eine Prüfung ablegen.” Atypisch ist, dass die Vorarlbergerin die Sportart nicht selbst ausgeübt hat. Allerdings war sie einst im Geräteturnen und im Ballett aktiv.

Marchetti und Co. haben die Leistungen mit Reifen, Ball, Band und Keule zu bewerten. Das Seil wurde bei den “Seniorinnen” gänzlich und nicht nur vorübergehend aus dem Programm gestrichen. Grund sind TV-Wünsche, da das Seil am Bildschirm nicht gut zu sehen sei. “Es ist aber ein Basiselement”, trauert Marchetti dem Seil etwas nach. “Im Training wird es immer verwendet, jede Gymnastin hat ihr Seil dabei. Man braucht es für das Krafttraining, für das Sprungkrafttraining.”

(APA/Red)

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