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Neue Ära für Brucknerhaus mit Artistic Director Trawöger

Ab 16. August führt Trawöger in Linz das Brucknerhaus
Ab 16. August führt Trawöger in Linz das Brucknerhaus ©APA/FOTOKERSCHI.AT / WERNER KERSCHBAUMMAYR
Am Samstag übernimmt Norbert Trawöger die künstlerische Leitung der LIVA (Linzer Veranstaltungsgesellschaft) und damit des Brucknerhauses. Mit dem neuen Artistic Director - und seinem kaufmännischen Pendant Kai Liczewski - soll das Brucknerhaus wieder durch künstlerische Höhepunkte und nicht interne Turbulenzen auffallen. Hatten doch 2024 Compliance-Vorwürfe zur Entlassung von Trawögers Vorgänger Dietmar Kerschbaum und zum Rücktritt des Linzer Bürgermeisters geführt.

Trawöger war bisher künstlerischer Leiter des Bruckner Orchesters Linz (BOL) sowie Intendant der DonauFestwochen im Strudengau, wofür mit Daniel Hochreiter und Johannes Hiemetsberger bereits Nachfolger feststehen, und verantwortete die OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024. Liczewski war bei den Salzburger Festspielen für Finanzen und Informationsmanagement verantwortlich. Beide schlossen einen Vertrag für fünf Jahre.

Brucknerfest kürzer und mobil

Flötist und Tausendsassa Trawöger will das "Brucknerhaus als Linzer Konzerthaus der Gegenwart etablieren" und eine nähere Zusammenarbeit zwischen Brucknerhaus und Bruckner Orchester ausverhandeln. Das BOL ist das Orchester des Landestheaters Linz, mit dem der 53-Jährige eine engere Verzahnung anstrebe. Das Internationale Brucknerfest - derzeit fünf Wochen - soll kürzer werden und sich hinaus in die Stadt öffnen. Mobil werden, raus aus dem Tempel, auf dem Land Neugierde für die LIVA-Häuser - neben Brucknerhaus Posthof, Kindertheater Kuddelmuddel, Stadion und Sportparks - wecken, sind weitere Vorhaben, die Trawöger bereits bei seiner Präsentation umriss.

Nach zehn Jahren mit dem Deutschen Hans-Joachim Frey (2012-2017) und dem Burgenländer Dietmar Kerschbaum (2017-2024), die im Ruf standen, oft nicht anwesend und auch nicht immer gut erreichbar zu sein, wird der in Linz wohnende Trawöger vermutlich stärker präsent sein. Bereits seit November 2024 leitete mit der Konzertmanagerin Johanna Möslinger eine gebürtige Oberösterreicherin interimistisch die künstlerischen Geschicke des Brucknerhauses, ihr zur Seite stand Rechtsanwalt Alexander Stefan aus kaufmännischer Sicht.

Sonderzuschuss der Stadt

Nach der Entlassung des künstlerischen Geschäftsführers Dietmar Kerschbaum und dem Rücktritt des Bürgermeisters Klaus Luger (SPÖ) trennte sich die LIVA in weiterer Folge einvernehmlich vom kaufmännischen Geschäftsführer Rene Esterbauer. Die Affäre um das Brucknerhaus hat die LIVA auch in finanzielle Nöte gebracht. Der Stadtsenat beschloss einen Sonderzuschuss von bis zu 1,8 Millionen Euro, um die drohende Bestandsgefährdung abzuwenden, die durch einen prognostizierten Abgang von 1,68 Millionen Euro für das Jahr 2024 entstanden war.

(APA)

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