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Nepp will bei Wien-Wahl auf blauer Erfolgswelle mitsurfen

Das Verhältnis der Wiener Blauen zu FPÖ-Chef Kickl ist loyal.
Das Verhältnis der Wiener Blauen zu FPÖ-Chef Kickl ist loyal. ©APA/MAX SLOVENCIK
Fünf Jahre nach der Wahlschlappe will die FPÖ bei der Wien-Wahl wieder zu ihrer alten Stärke zurückkehren. Das dürfte dank Kickls Erfolgslauf bei jüngsten Wahlen auch gelingen, denn Umfragen prognostizieren Spitzenkandidat Dominik Nepp bis zu 22 Prozent.
SPÖ in Umfragen vorne
Dominik Nepp im Porträt
Blaue Kampfansage an Ludwig

Die Erfolgsgeschichte der Wiener FPÖ gleicht einer Achterbahnfahrt. Nach diversen Aufs und Abs bei Landtagswahlen war es vor allem Heinz-Christian Strache, der die Blauen in der Bundeshauptstadt eine Zeit lang zu einem politischen Faktor machte. Ibiza- und Spesen-Affäre beendeten die Erfolgsgeschichte abrupt, die Freiheitlichen landeten in der Einstelligkeit. Nun drängt Obmann und Vizebürgermeister Dominik Nepp wieder aus dem übermächtigen roten Schatten.

Ibiza-Affäre sorgte für Totalabsturz bei Wien-Wahl

Nach Straches Rücktritt im Zuge der Ibiza-Affäre übernahm Nepp 2019 die Führung der Wiener FPÖ. Unter seiner Leitung konnte die Partei bei den Gemeinderatswahlen 2020 jedoch nur 7,11 Prozent der Stimmen erreichen, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Jahren darstellte. Strache hatte zusätzlich zu seinen Aufgaben als Bundesparteichef und später Vizekanzler die Landespartei von 2004 bis 2019 geführt und 2010 mit 25,77 Prozent der Stimmen ein starkes Ergebnis eingeholt.

Was von Strache geblieben ist, ist ein populistischer Kurs, der auf die Migrationspolitik im roten Wien abzielt. So kam der FPÖ ein sinkendes Sicherheitsgefühl in der Bundeshauptstadt zugute, Vorfälle wie Messerstechereien in Wiener Arbeitervierteln wurden ausgeschlachtet. Der im Vergleich großzügige Kurs bei der Mindestsicherung für Zugezogene wurde ebenfalls mit reichlich Kritik versehen, ebenso der steigende Anteil von Schülerinnen und Schülern mit schlechten bis gar keinen Deutschkenntnissen.

Umfragen zur Wien-Wahl 2025 prognostizieren blauen Erfolgskurs

Das Verhältnis der Wiener Blauen zum derzeitigen FPÖ-Obmann Herbert Kickl ist zwar von Loyalität geprägt, aber zumindest etwas unterkühlt. Jüngste Verwerfungen gab es etwa, als der in der Landespartei in Ungnade gefallene Ex-Funktionär Hans-Jörg Jenewein plötzlich als Mitarbeiter im Nationalratsklub aufgeschlagen war. Dennoch dürften die Blauen in Wien von Kickls Erfolgslauf bei jüngsten Wahlen profitieren. Umfragen prognostizieren ihnen bis zu 22 Prozent.

Strache hat nicht nur mit dem Ibiza-Video, in dem auch der ehemalige blaue Vizebürgermeister Johann Gudenus eine tragende Rolle spielt, einen Imageschaden beschert. Gegen den Ex-Chef wurde auch wegen dessen fragwürdigem Umgang mit Spesenrechnungen ermittelt. Genüsslich ausgeschlachtet wurde - konkret vom politischen Gegner ÖVP - zuletzt auch der Flirt der Freiheitlichen mit der nationalistisch geprägten türkischen Community, wobei die Wiener Blauen längst zuvor um die "anständigen" Migranten gebuhlt hatten.

Prägende Persönlichkeiten bei Wiener FPÖ

Generell ist die Geschichte der Wiener FPÖ geprägt von einer Reihe von Landesparteichefs, die die politische Ausrichtung und den Erfolg der Partei maßgeblich beeinflusst haben: Vor Hilmar Kabas, der 1996 die Führung übernahm, hatte Rainer Pawkowicz die Partei geführt, vor ihm wiederum Erwin Hirnschall. Zuvor, von 1977 bis 1983, war Norbert Steger der Obmann der FPÖ Wien, der später als Bundesparteichef von Jörg Haider gestürzt wurde. Erster Parteichef der Blauen in der Bundeshauptstadt war Tassilo Broesigke.

Alles zur Wien-Wahl 2025

(APA/Red)

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