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Nehammer: "Rakete Richtung Österreich nicht zu befürchten"

Kanzler Nehammer sieht Österreich militärisch nicht unmittelbar bedroht.
Kanzler Nehammer sieht Österreich militärisch nicht unmittelbar bedroht. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Auch wenn die Gefahr einer Ausbreitung des Ukraine-Krieges allgegenwärtig sei, könne laut Bundeskanzler Nehammer ein direkter Angriff auf Österreich ausgeschlossen werden.
Atomangriff auf Europa simuliert

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat Verständnis für die jüngst von Deutschland beschlossene Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine geäußert. Nehammer wies in einem Interview mit der "Presse am Sonntag" darauf hin, dass Russland "derzeit kein Interesse" an Friedensgesprächen habe. "Also passt es wieder, dass die Ukraine mit schweren Waffen unterstützt wird." Österreich sieht er militärisch nicht unmittelbar bedroht, wie er dem "Kurier" (Sonntagsausgabe) sagte.

"Gefahr eines großen Krieges erhöht sich"

"Jeder Tag, den der Krieg länger dauert, erhöht die Gefahr eines großen Krieges", sagte er auf die Frage, wie groß die Gefahr sei, dass der Krieg bis nach Mitteleuropa getragen werde. "Eine Rakete Richtung Österreich ist nicht zu befürchten", fügte er hinzu. Bei einer atomaren Wolke "kommt es auf das Wetter und die Windrichtung an", doch dürfte es laut Experten mit den heutigen Reaktoren keine Kettenreaktion wie bei der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 geben.

Nehammer äußert Verständnis für Lieferung schwerer Waffen

Der "Presse am Sonntag" sagte der Kanzler, bezüglich der Lieferung schwerer Waffen schlügen "zwei Herzen in meiner Brust". "Es ist richtig, der Ukraine Defensivwaffen zur Verfügung zu stellen. Aber in der Kriegslogik heißt das: Solang die Waffen sprechen, treten die Gespräche des Friedens in den Hintergrund. Daran hat aber auch Russland derzeit kein Interesse."

Vorwürfe von Selenskyj wegen Gas-Kauf aus Russland

Nehammer berichtete im Interview auch, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ihm vorgeworfen habe, "dass wir tote Kinder für russisches Gas in Kauf nehmen. Das war einer der schlimmsten Momente, den man als Kanzler erleben kann, wenn man selbst Familienvater ist. Und es ist trotzdem für mich nicht abänderbar", verwies Nehammer auf seine Verantwortung für die Energiesicherheit Österreichs. Zudem betonte er, dass Kreml-Chef Wladimir Putin "von sich aus" das Gas-Thema bei dem Zweier-Treffen in Moskau angesprochen habe. Mit einem "selbstverständlich" beantwortete der Kanzler in beiden Interviews die Frage, ob die Bundesregierung für den Fall eines russischen Gaslieferstopps einen Plan habe.

(APA/Red)

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