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Nazi-Vergleich: Böhmermann teilt gegen Schmidt aus!

Böhmermann versus Harald Schmidt.
Böhmermann versus Harald Schmidt. ©APA. AP
Ein Bild vom Sommerfest der Schweizer Wochenzeitung „Die Weltwoche“ hat erheblichen Wirbel verursacht.

Das Foto zeigt den berühmten Entertainer Harald Schmidt neben Ex-Spiegel-Autor Matthias Matussek und dem Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen. Die „Weltwoche“, unter der Leitung von Roger Köppel, einem Anhänger der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP), beherbergte auch Gäste wie AfD-Politikerin Alice Weidel.

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Maaßen, der sich durch die Kritik an dem Bild angegriffen fühlte, kommentierte auf Twitter: „Aus Sicht deutscher Haltungsjournalisten bin ich eine politische Unperson, mit der man sich als anständiger Deutscher auch im Ausland nicht ohne Rechtfertigung fotografieren lassen darf.“

Die beiden TV-Moderatoren Klaas Heufer-Umlauf und Jan Böhmermann, beide ehemalige Mitarbeiter von Schmidt, distanzierten sich mit deutlichen Worten von ihrem einstigen Mentor. Heufer-Umlauf, der zwischen 2011 und 2013 als Außenreporter für "Die Harald Schmidt Show" tätig war, äußerte im Podcast "Apokalypse & Filterkaffee": "Da bleibt nicht mehr viel Humor über bei so einem Bild." Er fügte hinzu: „Man zweifelt an sich selbst, dass man mal eine Art Bewunderung hatte."

Böhmermann teilt aus

Böhmermann, der für seine deutlichen Worte bekannt ist, griff in seinem Podcast "Fest und Flauschig" Schmidt direkt an. Er verglich das Event mit einem „Rotkreuz-Dampfschiff nach Paraguay zum Jahresfest des Völkischen Beobachters“, einer Propagandazeitung der Nazis. Er betonte, es sei unverständlich, eine Veranstaltung einer Zeitung zu besuchen, die als "rechtsextrem, wirklich antisemitisch und russlandfreundlich" gilt.

Schmidt ist unbeeindruckt

Schmidt, sichtlich unbeeindruckt von der Kritik, verteidigte sich in einem Interview mit „Zeit Online“. Er sagte, er habe das Sommerfest lediglich zur Recherche für seine Bühnenshow besucht und verwies darauf, dass er häufig Orte besucht, um Material für seine Shows zu sammeln. Über das umstrittene Foto meinte er: „Ich habe vor 30 Jahren zum letzten Mal ein Foto gemacht, bei dem ich mir vorher nicht überlegt habe, warum ich es mache.“

Trotz der Kontroverse sieht das ZDF offenbar keinen Anlass, berufliche Konsequenzen zu ziehen. Ein Sprecher des Senders bestätigte, dass Schmidt in der nächsten Episode von "Das Traumschiff" zu sehen sein wird. In einer Stellungnahme hieß es: „Private Veranstaltungsbesuche von Protagonistinnen und Protagonisten, die auch für das ZDF tätig sind, kommentieren wir nicht“. Schmidt wird ab dem 26. November 2023 in der Rolle des Oskar Schifferle in der ZDF-Serie zu sehen sein.

(VOL.AT)

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