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Nazi-Spruch in der Nähe der TU Wien soll Zusatztafel erhalten

Der Spruch stammt aus der nationalsozialistischen Propaganda.
Der Spruch stammt aus der nationalsozialistischen Propaganda. ©Screenshot Google Maps
Ein Wand-Relief an einem Haus in der Nähe der TU Wien soll im April eine Zusatztafel erhalten. Der Spruch stammt nämlich aus der NS-Propaganda.

Ein Wandgemälde an einem in den 1930er-Jahren errichteten Wohnhaus in Wien-Wieden erhält im Frühjahr 2022 eine kontextualisierende Zusatztafel. Denn der zugehörige Spruch "Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit" stamme laut Historikerinnen und Historikern aus der nationalsozialistischen Propaganda und sei vor allem durch die Deutsche Arbeitsfront und den Reichsarbeitsdienst verbreitet worden, hieß es am Freitag.

Tafel soll auf die Geschichte hinweisen

Die ergänzende Tafel, die in Zusammenarbeit von Stadt, Bezirksvertretung, KÖR - Kunst im öffentlichen Raum und dem Hauseigentümer Hallmann Holding sowie mit inhaltlicher Unterstützung des Wien Museums erarbeitet wird, soll auf die Geschichte des Spruchs hinweisen, wurde in einer gemeinsamen Aussendung von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) und der Wiedner Bezirksvorstehung angekündigt.

Haus Ende der 30er-Jahre errichtet

Das Haus, das an der Ecke Operngasse und Faulmanngasse liegt, wurde zwischen 1937 und 1939 errichtet. Das Wandgemälde zeigt einen Arbeiter, einen Sämann und einen Techniker, darunter steht: "Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit". In einem gemeinsamen Antrag von SPÖ, Grünen und LINKS wandte sich die Wiedner Bezirksvertretung im März 2021 mit dem Ersuchen an die Stadt Wien, das Wandgemälde historisch zu kontextualisieren.

Zusatztafel im April

Neben der geplanten Zusatztafel sollen voraussichtlich im April 2022 im Zuge der Ausstellung "Gegen den Strich" Fragen des Umgangs mit NS-Relikten in der Kunst am Bau diskutiert werden. Im Laufe des Sommers sollen auch weitergehende künstlerische Interventionsmöglichkeiten entwickelt werden, hieß es. "Erinnerungskultur nimmt einen wichtigen Stellenwert in der Kulturpolitik der Stadt ein", wird Kaup-Hasler in der Aussendung zitiert: "Die Stadt setzt sich - wie zuvor auch schon mit den historisch belasteten Straßennamen - aktiv und kritisch mit den dunklen Seiten ihrer Geschichte auseinander und will besonders im öffentlichen Raum durch künstlerische Eingriffe Reflexion und Nachdenken ermöglichen."

In diesem Zusammenhang sorgt vor allem der Umgang mit dem Karl-Lueger-Denkmal beim Stubentor seit Jahren für rege Diskussionen. Hier hat Kaup-Hasler angekündigt, im kommenden Jahr eine künstlerischen Kontextualisierung ausschreiben zu wollen mit dem Ziel, dass die Umgestaltung 2023 erfolgt. Das Denkmal selbst wird - anders als von manchen Aktivistinnen und Aktivisten gefordert - aber bestehen bleiben.

(APA/red)

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