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Nationales Impfgremium entscheidet: Wird AstraZeneca-Impfung für über 65-Jährige zugelassen?

Ob die AstraZeneca-Impfung auch für Senioren verwendet wird, hängt von der Entscheidung des Nationalen Impfgremiums ab.
Ob die AstraZeneca-Impfung auch für Senioren verwendet wird, hängt von der Entscheidung des Nationalen Impfgremiums ab. ©APA (Sujet)
Das Nationale Impfgremium bewertet am Sonntag um 17 Uhr, inwieweit der am Freitag für die EU zugelassene Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca in Österreich verabreicht wird. Die Bundesregierung will auf Basis dieser Einschätzung am Montag mit den Landeshauptleuten diskutieren, ob das Vakzin für Senioren infrage kommt. Danach wird das weitere Vorgehen bei der Impfplanung festgelegt.

Gegen das AstraZenica-Vakzin - den mittlerweile dritten in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoff - gibt es insofern Vorbehalte, als zur Beurteilung der Impfeffektivität bei Personen ab 65 Jahren bisher keine ausreichenden Daten vorliegen. In Deutschland hat das zuständige Expertengremium von der Anwendung bei über 65-Jährigen abgeraten, weil bei Studien im Zulassungsverfahren nur acht Prozent aus dieser Personengruppe als Probanden eingebunden waren. Das Nationale Impfgremium soll nun beurteilen, ob vor einer Verwendung des Impfstoffs für diese Altersgruppe die Vorlage ergänzender Studien - diese sind im Februar geplant - abgewartet werden soll.

Pensionistenverband hat Bedenken gegen AstraZeneca

Der Pensionistenverband Österreichs (PVÖ) hat Bedenken gegen den AstraZeneca-Covid19-Impfstoff, der am Sonntagabend Gegenstand von Beratungen des Nationalen Impfgremiums ist. "Wie bekannt, gibt es keine belastbaren Daten bezüglich Wirkung und Verträglichkeit des AstraZeneca-Impfstoffs für Personen ab 65 Jahren", hielt PVÖ-Präsident Peter Kostelka in einer Presseaussendung fest.

In diesem Zusammenhang verwies Kostelka auf die Entscheidung der "Ständigen Impfkommission" in Deutschland, die sich lediglich auf eine Teilzulassung des AstraZeneca-Impfstoffes für Personen unter 65 Jahren verständigt hatte. In Italien liege die Altersgrenze für den AstraZeneca-Impfstoff sogar bei 55 Jahren, gab Kostzelka zu bedenken: "Ich appelliere an die Verantwortlichen in Österreich sorgsam zu prüfen, ob man die älteren Menschen in Österreich Risiken aussetzt, die in Deutschland und Italien der Generation 55- bzw. 65-plus bewusst nicht aufgebürdet werden."

Die eingeschränkte Einsetzbarkeit des AstraZeneca-Impfstoffes und die Lieferschwierigkeiten auch bei den beiden anderen Impfstoffen mache ein Einhalten des Zeitplans der ursprünglichen Impfstrategie unmöglich, bedauerte Kostelka. Er forderte daher von der Regierung die rasche Ausarbeitung einer alternativen Impfstrategie. Unumgänglich sei auch volle Transparenz, was den Impfplan betrifft: "Die älteren Menschen wollen sich und andere schützen. Aber sie wollen genau wissen wer, wann, wie, wo und geimpft werden kann."

In der "Kronen Zeitung" (Sonntag-Ausgabe) plädierte Ingrid Korosec, Chefin des ÖVP-Seniorenbundes, die im Februar zu erwartenden Ergebnisse einer großen US-Studie zu AstraZeneca abzuwarten und bis dahin Menschen über 80 Jahren nur mit den anderen zur Verfügung stehenden Stoffen zu impfen. Inwieweit der am Freitag für die EU zugelassene Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca in Österreich verabreicht wird, hängt von der Bewertung des Nationalen Impfgremiums ab. Die Kommission tritt am Sonntag um 17.00 Uhr zusammen, die Bundesregierung will auf Basis ihrer Einschätzung am Montag mit den Landeshauptleuten diskutieren, ob und ab welcher Altersgrenze das Vakzin für Seniorinnen und Senioren infrage kommt oder nicht. Danach wird das weitere Vorgehen bei der Impfplanung festgelegt.

Gegen das AstraZenica-Vakzin - den mittlerweile dritten in der EU zugelassenen Covid-19-Impfstoff - gibt es insofern Vorbehalte, als zur Beurteilung der Impfeffektivität bei Personen ab 65 Jahren bisher keine ausreichenden Daten vorliegen. Bei Studien im Rahmen des Zulassungsverfahrens waren nur acht Prozent aus dieser Personengruppe als Probanden eingebunden. Das Nationale Impfgremium soll nun beurteilen, ob vor einer Verwendung des Impfstoffs für diese Altersgruppe die Vorlage ergänzender Studien - diese sind im Februar geplant - abgewartet werden soll.

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(APA/Red.)

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