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Natascha: 664.900 Euro Schmerzensgeld

Das weltweite Medieninteresse am Fall der nach achteinhalb Jahren ihrem Entführer entkommenen Natascha Kampusch hat am Sonntagabend die ORF-Diskussionssendung „Offen gesagt“ beherrscht.

Laut dem Gerichtspsychiater Reinhard Haller stünden der heute 18- Jährigen 664.900 Euro „Schmerzensgeld“ für das erlittene Schicksal zu. Natascha soll frühestens am Montag weiter einvernommen werden.

Es sollte möglich sein, diese Summe durch Spenden, aber auch durch Verträge für die mediale Verbreitung ihrer Geschichte zusammenzubringen, meinte Haller. Der ORF-Journalist Christoph Feurstein berichtete, ihm seien nach der Ausstrahlung des Interviews mit Natascha Kampuschs Mutter, Brigitta Sirny, „Vermittlungshonorare“ in der Höhe von bis zu 4.000 Euro angeboten worden. Für die Buchrechte seien 50.000 Euro offeriert worden, für einen Auftritt Nataschas im Fernsehen 10.000 Euro.

„Auch an uns werden Angebote herangetragen“, sagte Generalmajor Lang vom Bundeskriminalamt. Der Kommunikationsberater Wolfgang Rosam erklärte, es gehe um Geld für Natschas Neustart, da sei es „legitim, dass sie ihre Geschichte so teuer wie möglich verkauft“.

Die Polizei möchte am Montag oder Dienstag wieder Gespräche mit Natascha führen, falls sie selbst dazu bereit ist. Neues zum Ermittlungsstand soll es in einer Pressekonferenz Montag früh geben.

Die Eltern des Entführungsopfers beschwerten sich indes, dass sie ihre Tochter seit ihrer Rückkehr erst einmal sehen konnten und ihren Aufenthaltsort nicht kennen. Natascha erholt sich derzeit an einem geheimen Ort.

Die Durchsuchungen im Haus des Entführers in Strasshof waren am Sonntag noch im Gange. Am Montag sollen die Spuren dem Untersuchungsrichter vorgelegt werden. Die Spurensuche gestaltet sich schwierig, da sich nur ein, maximal zwei Kollegen gleichzeitig in dem unterirdischen Verlies aufhalten können, so Lang.

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