AA

Naja: Sophie Zelmani in Wien

&copy Sony BMG
&copy Sony BMG
Sophie Zelmani, Sängerin und Schreiberin von fragilen Popsongs, die manche Kritiker mit der gut gemeinten, aber eigentlich wenig schmeichelhaften Beurteilung „Musik zum Entspannen“ beschreiben, gab gestern eines ihrer seltenen Konzerte.

In der Szene Wien hat die introvertierte Schwedin gesungen und wenig gesprochen – kaum mit dem Publikum, schon gar nicht mit Journalisten.

„Meine Lieder sagen alles, der Rest geht niemandem etwas an“, lautet der Grundsatz der Künstlerin mit der sanften Stimme, die schön anzuhören, aber über die Länge eines gesamten Konzertes doch ein wenig zu viel zum Entspannen beiträgt. Qualität haben die Stücke der Stockholmerin ziemlich alle, wie das aktuelle Album „Decade Of Dreams 1995 – 2005“ (Sony BMG), eine Art „Best Of“ mit ein paar neuen Tracks, beweist. Auch live gab sich Sophie Zelmani keine Blöße.

Fehlerlos trugen die scheue Frau, die vor dekorativen Kerzenleuchtern (elektrischer Natur) Platz genommen hat, und ihre Vier-Mann-Band, die einen makellosen Klangteppich ausrollte, die überwiegend ruhigen Folk-Pop-Songs vor. Zwischendurch reichte die Schwedin ein Büchlein ins Publikum, in das die Fans Botschaften eintragen sollten. Die Gitarre erinnerte manchmal an Dire Straits, der Schlagzeuger streichelte sein Instrument sanft mit dem Besen, Texte über Einsamkeit und Träume, Verlust und Seelenglück hauchte Zelmani.

Nur manchmal durchbrach ein scharfes Soli, ein kräftiger Drumbeat und sogar der eine oder andere flotte Ton die innere Einkehr. Etwas mehr von dieser Abwechslung würde der Eleganz der Darbietung überhaupt keinen Abbruch tun, was man Sophie Zelmani zum Beispiel in ihr Stammbuch schreiben könnte, wenn sie schon keine verbalen Diskussionen zulässt.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wien - 11. Bezirk
  • Naja: Sophie Zelmani in Wien
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen