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Nächster Impfaufreger um Freundin von Apothekerkammerpräsident

Niederösterreichische Apothekerin ließ sich in Vorarlberg impfen
Niederösterreichische Apothekerin ließ sich in Vorarlberg impfen ©VOL.AT | APA
Laut Medienberichten ist eine Apothekerin aus Niederösterreich in Vorarlberg geimpft worden.

Die Frau, die Lebensgefährtin des Vorarlberger Apothekerkammerpräsidenten und Präsidenten des Österreichischen Apothekerverbands Jürgen Rehak, hatte auf Facebook gepostet, sie habe sechs Stunden Fahrt nach Vorarlberg für die Impfung auf sich genommen. Inzwischen wurde das Posting entfernt. In Vorarlberg wurde anders als in anderen Bundesländern das Gesundheitspersonal bereits geimpft.

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"Hat einen Wohnsitz in Vorarlberg"

"Sie ist meine Lebensgefährtin, sie hat einen Wohnsitz in Vorarlberg und arbeitet auch immer wieder in meiner Apotheke im Sinne des Familienverbandes mit", so laut den Berichten der Vorarlberger Apothekerkammerpräsident, der für die APA zunächst nicht erreichbar war. Zur Frage, wie es möglich sei, dass die Frau selbst eine Apotheke führt und dennoch auch in Vorarlberg arbeitet, erklärte Rehak demnach, aufgrund seiner Reisen nach Wien pendle er und helfe in ihrer Apotheke immer wieder mit, "ab und zu ist sie aber auch in Vorarlberg".

Debatte um "Vordrängler"

Bereits in den vergangenen Tages gab es immer wieder Wirbel um sogenannte "Impf-Vordrängler". Meistens handelt es sich um Bürgermeister, die sich in ihrer Funktion als Eigentümervertreter von Seniorenheimen, wo als erstes geimpft wird, die Vakzine vor Ort holen. Vorarlberg führt nun eigene "Impfaufpasser" ein, die jede Impfaktion in Seniorenheimen dokumentieren.

Im Ländle haben sich bereits vier Bürgermeister in Altenheimen vorzeitig impfen lassen.

Die Bürgermeister argumentieren alle sehr ähnlich: Sie hätten viel in den Altersheimen zu tun und sie hätten übrig geblieben Impfungen bekommen, für die sich keine anderen Impfwilligen gefunden hätten. Der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt hat sich inzwischen für sein Vorgehen entschuldigt:

Kontrollen in Heimen agekündigt

Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kündigte deswegen Kontrollen in den Heimen an.

Er will darüber hinaus, dass zunächst Personen in der Prioritätsgruppe I den Impfstoff erhalten, bevor Impfdrängler zum zweiten Mal geimpft werden.

Geimpfte Personen in Vorarlberg:

Aufregung auch im Burgenland

Neuerlich Aufregung gab es auch im Burgenland. Die burgenländische Impfkoordinatorin hat am Donnerstag bestätigt, dass ihre Mutter - eine Hochrisikopatientin - bereits gegen Corona geimpft wurde. Die Landesbedienstete erklärte, sie habe die Impfung nicht veranlasst und erst im Nachhinein davon erfahren. Da bei der ersten Impfung in einem Altenwohnheim Dosen übrig blieben, sei ihre Mutter als Risikopatientin und Angehörige einer Bewohnerin (ihrer Mutter) auch geimpft worden, bestätigte sie einen Bericht der "BVZ".

Die ehemalige Politikerin sei im Zuge der ersten Impfungen am 27. Dezember 2020 geimpft worden. Im Heim seien Impfdosen übrig geblieben, die Ärzte hätten dann über die Impfung ihrer Mutter entschieden: "Sie hat die Kriterien erfüllt", so die Impfkoordinatorin, die eine "schiefe Optik" einräumt: "Das passierte ohne mein Wissen und Zutun."

(APA/red)

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