Nächste Millionenpleite im Umfeld von Vorarlberger Risikokapitalinvestor

Im Umfeld der beiden gestern eröffneten Konkursverfahren über die Alpine Equity Management GmbH und die Alpine Value Management GmbH kommen jetzt wie bereits avisiert die nächsten Insolvenzfälle.
So wurde auf eigenen Antrag über die Turnkey Finance GmbH und die Turnkey Connect GmbH ein Konkursverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet. Darüber informierte der KSV1870 Vorarlberg. Insgesamt werden zwei Dienstnehmende beschäftigt. Es gibt summa summarum fast 1,7 Millionen Euro an Verbindlichkeiten.
Die Turnkey Finance GmbH gehört mehrheitlich über Zwischengesellschaften dem Vorarlberger Risikokapital- und Beteiligungsexperte Harald Pöttinger (Jg. 1960), der auch hinter den vorgenannten Alpine-Gesellschaften steht. Er führt bei den beiden jetzt ebenfalls insolventen Unternehmen die Geschäfte zusammen mit seinem Sohn Ralph Pöttinger (Jg. 1990). Die Turnkey Connect GmbH ist unterdessen eine 100-prozentige Tochterfirma der Turnkey Finance GmbH.
Eng zusammenarbeitende Firmen innerhalb einer größeren Gruppe
Die beiden Gesellschaften waren in den Bereichen Unternehmensberatung, Vermögensberatung
sowie Betrieb und Lizenzierung von Plattformen zum Angebot von Beteiligungen, Finanzierungen und Dienstleistungen tätig. Die Turnkey Finance stand wie die Alpine-Gesellschaften in Geschäftstätigkeit mit der HUBAG-Gesellschaft der Hypo Vorarlberg bzw. anderen dort angesiedelten Gesellschaften. Mit der Liquidierung der HUBAG (Hypo Equity Unternehmensbeteiligungen AG) entfalle ein Großteil der Tätigkeit. Daher sei man jetzt zahlungsunfähig. Die Turnkey Connect wiederum war in ihrem Geschäft unmittelbar von der Turnkey Finance abhängig, folglich musste ein Insolvenzantrag gestellt werden. Beide Firmen sind bereits geschlossen.
Zum Masseverwalter der Turnkey Finance wurde Matthias Kucera bestellt, zu jenem der Turnkey Connect Andreas Droop. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzungen finden am 18. September 2025 statt. Die Anmeldefrist endet am 4. September.
Höhe der anerkannten Forderungen nur schwer einschätzbar
Aufgrund der teils engen operativen und eigentümermäßigen Verbindungen der Turnkey-Gesellschaften mit den Alpine-Gesellschaften ist derzeit völlig offen, welche der insgesamt millionenschweren Forderungen von den Masseverwaltern schlussendlich wirklich anerkannt werden und was etwa in die Kategorie "Intercompany" fällt.
(wpa)