NADA-Chef Andreas Schwab kündigt aber auch an, dass die durch die Einsicht in die Akten der “Soko Doping” ermöglichte Aufarbeitung der Vergangenheit weiterhin ein wichtiger Aspekt sein werde. Im heurigen Jahr gelang es etwa, die Ex-Weltklasseleichtathletin Stephanie Graf und mehrere Radprofis aufgrund der Soko-Akten zu sperren.
Die NADA wird der Verfolgung von bereits weiter zurückliegenden Dopingvergehen auch in Zukunft verstärkt Augenmerk schenken. “Diese Aufarbeitung ist eine Notwendigkeit und ein wichtiger Baustein im Anti-Doping-Kampf”, stellte Schwab gegenüber der APA klar.
Den durch die Budgeterhöhung vergrößerten Spielraum, der etwa die Installierung eines Blutpassprogramms möglich macht, bewertet Schwab naturgemäß positiv. Allerdings verweist er auch darauf, dass vergleichbare Länder wie die Schweiz, Norwegen oder Dänemark jährlich jeweils drei Millionen ausgeben.
Auf anderer Ebene ortet Schwab dringenderen Verbesserungsbedarf. So sei etwa das Fernbleiben von Kronzeuge Bernhard Kohl im Dopingverfahren gegen Michael Weiss, das den Freispruch des Triathleten ermöglichte, ärgerlich und zukünftig nur durch eine Gesetzesänderung zu verhindern. Denn der aus dem Zivilrecht abgeleitete Zwang zur Zeugenaussage kann nur durch eine grundlegende Reform der Statuten erreicht werden. Das sei in naher Zukunft aber nicht realistisch, so Schwab.