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Nackt im Happel-Stadion

Insgesamt 1.840 Personen nahmen an der Nackt-Installation von Spencer Tunick im Happel-Stadion teil. Das Interesse der Medien war groß, der Künstler zeigte sich höchst penibel. Bilder der Installation: 

“Stay very still, don’t move!” – Die Aufforderung zum Stillhalten ist am Sonntag wohl zum ersten Mabl von einem Platzsprecher in einem Fußallstadion geäußert worden. Und sie zeitigte sogar das gewünschte Ergebnis. Die Teilnehmer an der Nackt-Installation im Happel-Stadion folgten Spencer Tunick aufs Wort.

Sie wurden mittels Mikrofon und Stadion-Lautsprecher von Tunick dirigiert. Die wichtigsten Regeln gab es gleich zu Beginn: Zwei Sitzplätze müssen stets frei bleiben, nebeneinandersitzen war nicht erlaubt, genauso wenig wie Sonnenbrillen, Hüte und natürlich Unterwäsche. Auch Lächeln war nicht erwünscht, die Teilnehmer sollten ernst blicken. Dann kam die wichtigste Anweisung: Ausziehen.

Nach kurzen Verzögerungen – einige wenige wollten das Stadion dann doch relativ rasch wieder verlassen – folgten die ersten Settings. Sie waren vorerst eher statischer Natur: Sitzen, Umdrehen, Hände ausstrecken (“like an Aeroplane”), auf den Tribünenstühlen hocken etc. Später kam Bewegung in die Szenerie. Die Teilnehmer mussten durch die Ränge marschieren, verschiedene Positionen folgten.

Zuletzt spielte Fußball die Hauptrolle, genaugenommen 1.000 Fußbälle. Und so wie beim Sport gab es auch bei der Kunstaktion eine strenge Geschlechtertrennung: Die Bälle wurden zunächst an die Männer verteilt, dann erst an die teilnehmenden Frauen.

Spencer Tunick zeigte sich während des gesamten Nachmittags höchst penibel und wiederholte (die per Dolmetsch auch auf Deutsch erteilten) Anweisungen falls nötig auch mehrmals. Er wusste jedoch auch die Geduld der Nackedeis auf den Rängen zu schätzen. Immer wieder bedankte er sich bei seinen Akteuren.

Groß war auch das Interesse der Medien. Zahlreiche Journalisten, Fotografen und Kamerateams verfolgten das Geschehen von der gegenüberliegenden Tribüne aus. Nahaufnahmen von den unbekleideten Stadionbesuchern waren zunächst nicht möglich, die Medienvertreter wurden zudem ersucht, die Privatsphäre der Teilnehmer zu respektieren. Erst beim letzten Set-Up mussten diese unmittelbar vor der Medientribüne Aufstellung nehmen – wobei sich einige Akteure sichtlich nicht sehr wohl fühlten. Andere wiederum posierten bereitwillig vor den Objektiven.

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