Das ging schnell: Erst Ende April wurde das historische Affenhaus im Tiergarten Schönbrunn wiedereröffnet, schon gibt es den ersten Nachwuchs. Ein Springtamarin unbekannten Geschlechts ist am 11. Mai zur Welt gekommen.
Die Mutter trägt das etwa 50 Gramm schwere Jungtier rund um die Uhr huckepack. „Da beide pechschwarz sind, übersieht man das Jungtier im Fell der Mutter leicht, wenn es nicht gerade seinen Wuschelkopf hebt“, so Tiergartendirektorin Dagmar Schratter über den gut getarnten Baby-Springtamarin.
Trächtige Springtamarin-Mutter übersiedelte kürzlich
Im Zuge der Affenhaus-Eröffnung vor fast einem Monat sind sieben Springtamarine aus dem Zoo Wels nach Schönbrunn übersiedelt. Das Jungtier, nun Nummer 8 der Gruppe, ist also bereits im Mutterleib „mitgereist“, denn die Tragzeit beträgt bei dieser Affenart etwa fünf Monate. Schratter: „Aufgrund von Jagd und Waldrodungen sind die Bestände der Springtamarine in ihrer Heimat Südamerika stark zurück gegangen. In Zoos werden sie im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen gepflegt.“
Noch klammert sich der Nachwuchs im Rückenfell der Mutter fest und zeigt nichts von dem enormen Sprungtalent, das dieser Affenart ihren Namen gibt. Springtamarine können bis zu vier Meter weit von Ast zu Ast springen. Sie ernähren sich von Insekten, Baumpilzen und Früchten, nicht selten erbeuten sie auch kleine Wirbeltiere. Die Jungtiere werden drei Monate gesäugt. Im Tiergarten Schönbrunn teilen sie sich ihr Gehege mit Kaiserschnurrbarttamarinen und Zwergseidenäffchen – jede Menge nicht minder lebhafte Gesellschaft erwartet also den kleinen Springtamarin.