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Nachruf auf Arno Long Tien: Kein Tag ohne Abenteuer

Voller Energie, Lebensfreude und Leidenschaft widmete sich Arno Tien allem, was er tat – ob privat oder beruflich.

Arno alias Chappy war mutig, wild und voller Energie. Er liebte das Leben, das Abenteuer, den Nervenkitzel. Obwohl er seine letzte Reise mit 33 Jahren zu früh angetreten ist, könnten seine vielen Erfahrungen mehrere Leben füllen. Sie reichen von Fahrradtrips in Spanien und Motorradtouren durch die Mongolei bis hin zu unzähligen Roadtrips durch Europa, Wanderungen auf Vulkanen und Surfen auf dem Atlantik. Arno hatte das Talent, den Moment in seiner ganzen Fülle auszukosten. Er hat wahrlich gelebt.

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Freiheit im Sport

Geboren am 20. Jänner 1992, sammelte Arno Long Tien gemeinsam mit seinen zwei Schwestern schon früh abenteuerliche Geschichten in Hard. Von anderen Kindern wurde er „der verrückte Harder“ genannt. Er war hyperaktiv, furchtlos und ehrgeizig – eine ansteckende Energie, die auch anstrengend sein konnte. Doch für seine Jugendfreunde, mit denen er jede freie Minute auf dem Skateboard unterwegs war, wurde aus dem einst „verrückten Harder“ schon bald ein Bruder. Dieser Sport brachte ihn Mitte zwanzig auch mit seiner Lebensgefährtin zusammen. Sie lernten sich bei einem Skate-Event in Tschechien kennen.

Von klein auf stand Arno auf dem Skateboard. ©privat

Arno beherrschte gefühlt jede Sportart, die ein Board beinhaltete: von Surfen und Snowboarden bis hin zu Longboarden, Wakeboarden und Downhill-Skaten. Mit der Zeit wurde auch Luft zu seinem Element. Arno flog mit dem Paragleiter von Gargellen im Montafon bis auf eine Anhöhe beim Comer See. „Geht nicht, gibt’s nicht“, war stets seine Devise. Beim Hike and Fly – also Wandern und Fliegen – wurde Arno 2024 Vizestaatsmeister in Österreich. Er war körperlich begabt, hatte Biss und vor allem: Leidenschaft.

Arno, mit seiner Lebensgefährtin Mariana Machacnà, beim Tandemfliegen. ©privat

Leidenschaft in allen Bereichen

Ebenso viel Leidenschaft und Ehrgeiz, wie Arno im Sport zeigte, brachte er auch in seine berufliche Laufbahn ein. Nach einem Bachelorstudium für Urbane Erneuerbare Energietechnologien in Wien begann Arno als Werkstudent im Bereich Energieeffizienz bei der illwerke vkw AG in Bregenz. 2022 beendete er sein berufsbegleitendes Masterstudium und stieg im Unternehmen zum Technischen Projektleiter auf. Seine Kollegen sahen in Arno einerseits den Freigeist und andererseits einen “Buckler“ und zahlengetriebenen Ingenieur, der einen wichtigen Beitrag zur Nahwärmeversorgung der Region leistete.

Arnos Ehrgeiz zog sich durch Freizeit und Beruf. ©privat

Auch Arnos Lösungsorientiertheit zog sich durch Studium, Beruf und Freizeit. Unter anderem entwickelte er für seine Hobbys eigene Erfindungen – darunter ein Helm aus Gleitschirmmaterial und ein Elektroboard. In seinem Freundeskreis waren diese Eigenkonstruktionen so legendär, dass dafür ein eigenes Wort entstand: Chappyneering.

Das Leben feiern

Arnos Mutter ist sich sicher: So lebensfroh, optimistisch und unbeschwert wie er war, hätte er sich von Angehörigen, Freunden und Bekannten nach seinem tödlichen Unfall am 10. April 2025 in der Schweiz keine Tränen gewünscht – sondern ein freudiges Erinnern an gemeinsame Zeiten und den Mut, jeden neuen Tag zu feiern, so wie er es selbst stets getan hat.

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