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Nachnutzung Fußballplatz: Bürgerbeteiligung ist gefragt

Was ist den Anrainern wichtig? Diese Frage wurde bei einem Ideenabend diskutiert.
Was ist den Anrainern wichtig? Diese Frage wurde bei einem Ideenabend diskutiert. ©Elke Kager Meyer
Der Nenzing Bürgermeister Florian Kasseroler im Gespräch über mögliche Konzepte Welche Zielsetzungen verfolgt die Marktgemeinde für die Nachnutzung des Fußballplatzes? Florian Kasseroler: Raumplanerisch bietet die Gestaltung eines Areals in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, inmitten des ...
Florian Kasseroler

Der Nenzing Bürgermeister Florian Kasseroler im Gespräch über mögliche Konzepte

Welche Zielsetzungen verfolgt die Marktgemeinde für die Nachnutzung des Fußballplatzes?

Florian Kasseroler: Raumplanerisch bietet die Gestaltung eines Areals in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, inmitten des bestehenden Siedlungsgebietes – der “Sidlig” – gelegen, ganz besondere Chancen, aber auch Herausforderungen. In den 1930-er Jahren begann hier die Siedlungstätigkeit. Damals wurden am Ortsrand von der Gemeinde große Grundstücke günstig vergeben. Während in den Anfängen der Siedlung die Selbstversorgung der Familien im Vordergrund stand, so kamen danach Ensembles von Eigenheimen auf kleineren Grundstücken dazu. Für uns steht die Frage im Mittelpunkt, welche Siedlungsphilosophie wir heute brauchen – in einer Zeit der Flächen-, Ressourcen und Energieknappheit. Raumplanung und Architektur können hier Qualitätsmaßstäbe für individuelles und zugleich gemeinschaftliches Bauen setzen, das individuell gestaltbar und leistbar ist.

Vergangene Woche wurde zu einem Ideenabend mit Anrainern geladen. Was sind die Wünsche?

Florian Kasseroler: Die bereits in einer vorangegangenen Ideenwerkstatt definierten Qualitätsmerkmale wurden bestätigt und konkretisiert. Es braucht Treffpunkte: “Plätzle” und Freiräume, einen Ort zum Zusammenkommen, etwa an einem Brunnen, Grünflächen und gute Zugänglichkeit zum Bahnhof. Die Siedlung soll verkehrsberuhigt sein. Solarenergie ist in diesem “sonnenreichsten” Gebiet von Nenzing ein wichtiges Thema. Am meisten Befürchtungen gibt es hinsichtlich der Bauhöhe. Zwei bis drei Geschoße, also Erdgeschoß mit ein bis zwei Obergeschoßen erscheinen jedoch angemessen.

Das Büro Stadtland hat ja bereits Vorschläge präsentiert. Wie war das Echo darauf?

Florian Kasseroler: Stadtland hat erste Skizzen präsentiert und dabei vorgeschlagen, Einzelhäuser zu Gruppen zusammenrücken zu lassen. Einzelne Häuser mit individueller Architektur, aber in der Reihe, beziehungsweise in der Gruppe gebaut – sodass private Gärten und öffentliche Freiräume entstehen. Auch Arbeitsräume – Büros oder Ateliers – können in diesen Typ des Siedlungshauses integriert werden. Die Vorschläge wurden intensiv diskutiert, die Notwendigkeit flächensparend zu bauen dürfte allgemein anerkannt sein.

Wie ist die weitere Vorgehensweise?

Florian Kasseroler: Im Sommersemester 2014 findet eine Testplanung mit Studierenden der Architektur und Raumplanung mehrerer Universitäten statt. Rund zwanzig Personen aus der Siedlung haben sich spontan bereit erklärt als fiktive Bauherren mit den Studierenden aktiv ins Gespräch einzutreten. Auch Bauträger und Baugruppen sind eingeladen, mitzuwirken, ihre Erfahrungen und Anforderungen einzubringen. Im März ist dazu ein Workshop geplant, im Juni soll es eine Ausstellung der Modelle mit einer Fach- und Publikumsjury geben.

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