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Nach Vorfällen in Wien und Linz: 2022 schon acht Kinder aus Fenster gestürzt

Ein Wiener Bub kam in ein Spital.
Ein Wiener Bub kam in ein Spital. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Diese Woche stürzte in Wien ein Bub (3) aus dem Fenster, am Mittwoch geschah in Linz dasselbe mit einem Mädchen (2). Die Kinder wurden schwer verletzt.
Dreijähriger stürzte aus Fenster
Mädchen im Krankenhaus

Damit hatten 2022 bereits acht Mädchen und Buben im Kleinkindalter einen Unfall dieser Art. Alle liefen ähnlich ab. Allein bzw. mit Geschwistern im Zimmer oder bevor die Eltern reagieren konnten, gelangten die Kinder ans Fenster und stürzten hinab - teilweise aus großer Höhe.

Wiener Bub lehnte sich bei geöffnetem Fenster gegen Fliegengitter

In einigen Fällen lehnten sich die Kleinen gegen ein montiertes Insektengitter, das den Sturz aber weder zu verhindern noch zu mildern vermag. Der Wiener Bub spielte mit seiner Schwester im Kinderzimmer und lehnte sich bei geöffnetem Fenster gegen das Fliegengitter, das nachgab. Er wurde mit dem Verdacht auf innere Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen. Die zweieinhalbjährige Linzerin war von den Eltern unbemerkt zum Fenster geklettert, hatte es geöffnet und war - ebenfalls durch ein Fliegengitter - hinausgefallen. Sie wurde am Mittwoch auf der Intensivstation behandelt.

Fenstersturz am Sonntag in Oberösterreich

Erst am Sonntag waren zwei Mädchen - eineinhalb und vier Jahre alt - jeweils bei einem Fenstersturz in Oberösterreich verletzt worden, eine weitere Oberösterreicherin fiel im Februar aus dem Fenster wie auch ein Zweijähriger aus Wiener Neustadt. Einer zweijährigen Wienerin und einem dreijährigen Kärntner wurde heuer ebenfalls schon ein geöffnetes Fenster zum Verhängnis.

Acht Kinder aus Fenster gestürzt

Damit sind heuer bereits acht Kinder in Österreich aus dem Fenster gestürzt, im Vorjahr waren es laut Aufzeichnungen des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) insgesamt zehn. Im Durchschnitt ereigne sich in Österreich alle vier bis fünf Wochen ein Fenstersturz eines Kindes, 13 seien in den vergangenen zehn Jahren in der Folge gestorben, so das KFV. "Wir appellieren daher dringend an Eltern, beim Lüften ganz besonders achtsam zu sein und präventive Vorsichtsmaßnahmen zu treffen - wie beispielsweise das Anbringen von Fenstersicherungen", betonte Othmar Thann, Direktor des KFV, in einer aktuellen Stellungnahme.

Aufmerksamkeit ist laut KFV der beste Schutz, gefährdet sind vor allem Kleinkinder. Man soll sie nie bei geöffnetem Fenster unbeaufsichtigt lassen. Das Kuratorium rät zu versperrbaren Fenstersicherungen, die dem Alter der Kinder entsprechen. Weiters sollen für Kinder reizvolle Gegenstände nicht auf Fensterbrettern oder Balkonbrüstungen und keine "Kletterhilfen" wie Tische und Sessel in der Nähe platziert werden.

(APA/Red)

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