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Nach Vergewaltigung: Zehn Punkte an Sicherheitsmaßnahmen in Wiener Bädern

Mit Kontrollen und Koordinatoren soll die Sicherheit in Wiens Bädern verstärkt werden.
Mit Kontrollen und Koordinatoren soll die Sicherheit in Wiens Bädern verstärkt werden. ©dpa (Sujet)
Als Maßnahme nach dem Vergewaltigungsfall im Theresienbad Ende 2015 haben die Wiener Bäder (MA 44) angekündigt, ein Sicherheitskonzept für die Sommersaison auszuarbeiten. Kurz vor Saisonstart ist das Paket nun fertig. Es umfasst zehn Punkte, die u.a. verstärkte Kontrollen und eigene Koordinatoren bei Zwischenfällen bringen sollen.
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Letztere werden “First Responder” genannt. Rund 40 dieser Ansprechpartner wurden speziell geschult, um Konflikte zu deeskalieren bzw. richtig einzugreifen. Wobei sich Badegäste in erster Linie weiterhin an die “herkömmlichen” Bediensteten wenden sollen, wie ein Sprecher der MA 44 auf APA-Nachfrage erklärte. Der “First Responder” wickelt dann vielmehr den Einsatz ab und verständigt etwa Einsatzkräfte wie die Polizei. Auf eigenes Securitypersonal wurde hingegen verzichtet.

Wiener Bäder: Mehr Kontrollen und eigene Koordinatoren für Sicherheit

Außerdem wird es verstärkte Kontrollen seitens der Bädermitarbeiter geben. Hier stehen vor allem Umkleidebereiche und Sanitäranlagen im Fokus. Außerdem wird an Personal, das an entlegeneren Orten, die nicht durch Videokameras eingesehen werden, unterwegs ist, ein kleines Gerät ausgegeben, mit dem man im Bedarfsfall stillen Alarm geben kann. Zudem wurde die Altersgrenze für Kinder ohne erwachsene Begleitperson von sieben auf acht Jahre hinaufgesetzt.

Spezielle Piktogramme, die Flüchtlinge wie in Salzburger Beckenanlagen über Verhaltensregeln informieren, wird es nicht geben. Allerdings werden die wichtigsten Punkte der Badeordnung u.a. auch auf Albanisch, Arabisch, Persisch und Urdu übersetzt. Schon länger bekannt ist, dass die Bäderbediensteten eigene Schulungen durch die Polizei und die Kinder- und Jugendanwaltschaft erhalten hat, um verdächtige Situationen schneller erkennen und so sexuelle Übergriffe besser vermeiden zu können.

“Lückenlose Überwachung wird nie möglich sein”

“Es muss bewusst sein, dass eine lückenlose Überwachung und eine garantierte Sicherheit für alle im Bad befindlichen Personen nie möglich sein wird”, räumte Bäderchef Hubert Teubenbacher in der Aussendung ein. Man appelliere auch an die Zivilcourage aller Badegäste. Was das Sicherheitspaket kostet, konnte man heute noch nicht sagen.

Die heurige Freibadsaison in Wien wird voraussichtlich am 2. Mai beginnen. Von der Möglichkeit, ein paar Tage früher als üblich aufzusperren, werde man diesmal wegen der nicht gerade sommerlichen Wetteraussichten eher nicht Gebrauch machen, sagte der Bäder-Sprecher.

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(apa/red)

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