Grundsätzlich müsse man festhalten, dass es eine 100-prozentige Sicherheit nicht gibt, die Asfinag entwickle ihre Systeme aber immer weiter. In diesem Fall sei es zu keinem Fehler gekommen.
Bedenken kamen vonseiten des ÖAMTC am System der Leitwände. “Es dürfte nicht passieren, dass das Verbindungsstück der Leitschiene reißt”, sagte Verkehrsexperte Willy Matzke. Übergänge aus Stahl und Beton – so wie in den eingesetzten Systemen üblich – sollte es nicht geben. Das sei aber ein grundsätzliches Problem. “Man kann hier niemand einen Vorwurf machen, aber wir hatten schon immer unsere Bedenken geäußert.”
Die in Österreich verwendeten Betonleitwände sind weltweit zugelassen und Standard. Die bekannten Problempunkte gibt es in ganz Europa, so der Experte. Auf der A22 verlaufen die Betonleitwände doppelt mit etwa einem Meter Abstand dazwischen. “Dieser Zwischenraum müsste befüllt sein”, meinte Matzke weiter. Wäre der Bus dagegengeprallt, hätte er womöglich den Schotter zwischen den Wänden zusammengeschoben, die Wand aber wäre womöglich nicht gebrochen. Das sei aber spekulativ.
Bei dem Unfall am Donnerstagvormittag wurde ein Mensch getötet, 20 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die A22 war bis in die Nachmittagsstunden gesperrt. Erst gegen 15.45 Uhr wurde die Richtungsfahrbahn Wien freigegeben, die Gegenrichtung blieb bis ca. 17.00 Uhr gesperrt.