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Nach tödlichem Beziehungsstreit in Bregenz - Viele Fragen offen

Nach der Bluttat in Bregenz sind noch einige Fragen offen.
Nach der Bluttat in Bregenz sind noch einige Fragen offen. ©VOL.AT/Pascal Pletsch
Nach dem tödlichen Beziehungsstreit am Montag in Bregenz blieben zunächst viele Fragen weiter offen. Aufschlüsse erwarteten sich die Ermittler speziell von der Obduktion der 27-Jährigen. Ihr 30-jähriger Partner befand sich am Dienstag weiter im künstlichen Tiefschlaf und konnte folglich nicht zum Ablauf der Geschehnisse befragt werden, hieß es auf APA-Anfrage bei der Polizei.
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Pressekonferenz der Polizei
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Bregenz. Die für Dienstagnachmittag an der Gerichtsmedizin in Innsbruck anberaumte Obduktion soll insbesondere die Todesursache der Frau klären. Bisher stand lediglich fest, dass sie schwere Kopfverletzungen erlitten hatte. Ob diese aber Folge ihres Fenstersturzes aus acht Meter Höhe waren oder eine andere Ursache hatten, war unklar.

Stundenlang in Wohnung verschanzt

Der 30-Jährige, der sich nach dem Tod seiner Partnerin zunächst stundenlang in einer Wohnung verschanzt hatte und auf der Flucht vor dem Einsatzkommando Cobra aus dem Fenster gesprungen war, wurde am Dienstag weiter im künstlichen Tiefschlaf gehalten. Er hatte sich beim Sprung aus dem Fenster – demselben, aus dem seine Partnerin gestürzt war – nicht näher spezifizierte schwere Verletzungen zugezogen. Lebensgefahr bestand nicht.

Der Täter sprang nach stundenlangen Verhandlungen schließlich aus dem Fenster.
Der Täter sprang nach stundenlangen Verhandlungen schließlich aus dem Fenster. ©VOL.AT/Pascal Pletsch

Die am Montag durchgeführten Einvernahmen von Zeugen – etwa einer Frau, die nach der Auseinandersetzung zwischen dem 30-Jährigen und seiner Partnerin ebenfalls in der Wohnung festgehalten worden war – ergaben laut Polizei vorerst keine neuen Erkenntnisse. Es gebe noch keine Neuigkeiten zu berichten, so die Polizei.

Streit völlig eskaliert

Am Montag war ein Streit des rumänischen Paares völlig eskaliert. Als eine Nachbarin die Polizei rief, hörte die Sachbearbeiterin während des Telefongesprächs einen Schuss. Sofort wurden die Einsatzkräfte zur Wohnung des Paares in Bregenz-Vorkloster delegiert. Als die erste Streife eintraf, stürzte gerade die 27-Jährige aus dem Fenster. Ihr Partner saß währenddessen auf der Fensterbank und hantierte mit einer Schusswaffe. Wie die Ermittlungen ergaben, handelte es sich dabei aber lediglich um eine Schreckschusswaffe.

VOL.AT/Pascal Pletsch
VOL.AT/Pascal Pletsch ©VOL.AT/Pascal Pletsch

Nach dem Fenstersturz der 27-Jährigen behielt der 30-Jährige zunächst eine weitere Frau und ein vier Jahre altes Kind als Geiseln bei sich in der Wohnung. Erst durch die Intervention einer Verhandlungsgruppe entließ er die Frau und das Kind aus der Wohnung. Anschließend versuchte das Verhandlungsteam den Mann zur Aufgabe zu bewegen, was allerdings nicht gelang. Bei der Übergabe einer Zigarettenpackung an den 30-Jährigen griff das Einsatzkommando Cobra zu, der Mann konnte jedoch flüchten und stürzte sich aus dem Fenster.

(APA)

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