Nach dem gestrigen Tiertransport-Gipfel bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sind sich am Dienstag alle Teilnehmen einig gewesen, dass es mit den Lebendtier-Auslandstransporten so nicht weitergehen kann - und dass nun Taten folgen müssen. ÖVP und Bauern verweisen auf eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung und die EU, Tierschützern geht das nicht weit genug.
ÖVP/Landwirte: Tiertransporte bedeuten nicht automatisch Tierleid
ÖVP-Tierschutzsprecher Franz Eßl sieht Österreich ohnehin gut aufgestellt, vielmehr sei die EU gefragt. Und er betont, dass "es nicht darauf ankommt, ob Tiere transportiert werden, sondern unter welchen Bedingungen der Transport erfolgt". "Tiertransport bedeutet nicht automatisch Tierleid", so Eßl.
Und auch Bauernbund-Präsident Georg Strasser betont, dass "Tiertransporte ein normaler landwirtschaftlicher Vorgang und somit notwendig sind". Ziel sei es, dass mehr Fleisch im Inland verarbeitet und konsumiert wird. "Somit können wir einen Teil der Tiertransporte reduzieren und Absatzwege für bäuerliche Betriebe stärken", erklärte Strasser.
"Vier Pfoten" fordern Systemumkehr
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" lobte das gute Gesprächsklima beim Gipfeltreffen, fordert aber eine Systemumkehr ein. "Durch Import von Billigfleisch, das dann in Handel und Gastronomie landet, und Exporte von lebenden Tieren wird ein krankes System gefördert. Damit muss jetzt Schluss sein", so Direktorin Eva Rosenberg.
Einmal mehr hat heute der Verein gegen Tierfabriken (VGT) gegen die Schweinehaltung auf Vollspaltenböden demonstriert. Vor der ÖVP-Zentrale in Wienwurde Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) aufgefordert, dies zu stoppen.
(APA/Red)