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Nach Strache-Rücktritt: Ärztekammer Wien will Nichtraucherschutz nun schnell umsetzen

Die Ärztekammer hat die Hoffnung, dass das Gastro-Rauchverbot nun doch rasch kommt
Die Ärztekammer hat die Hoffnung, dass das Gastro-Rauchverbot nun doch rasch kommt ©APA/HELMUT FOHRINGER (Sujet)
Im Lichte der aktuellen politischen Entwicklungen und dem daraus resultierenden Scheiden des Vizekanzlers Heinz-Christian Strache lebt die Hoffnung wieder auf, das Gastronomie-Rauchverbot könne nun doch früher kommen als zuletzt angekündigt. Die Wiener Ärztekammer hat eine diesbezügliche Resolution an den Nationalrat gerichtet.
Strache: Rauchverbot erst 2021
Volksbegehren ad acta gelegt

In einer Resolution hat der Vorstand der Wiener Ärztekammer von den Parlamentsparteien gefordert, das Thema Nichtraucherschutz vor der Neuwahl wieder rasch auf die Tagesordnung des Nationalrates zu setzen.

Vizekanzler Strache war stets vehement gegen Gastro-Rauchverbot

Die Begründung liege im “Ausscheiden des Vizekanzlers der Republik Österreichs, der sich stets vehement gegen die Einführung eines Rauchverbots in Österreichs Gastronomie ausgesprochen” habe.

Die schnelle Umsetzung eines umfassenden Nichtraucherschutzes in der Gastronomie in Österreich entsprechend der bereits 2015 beschlossenen Novelle zum Tabakgesetz solle so sichergestellt werden, hieß es am Mittwoch von der Ärztekammer.

Volksbegehren “Don’t smoke” soll entsprochen werden

Auch dem Ansinnen jener 881.692 Österreicher, die im vergangenen Jahr das Volksbegehren Don’t smoke unterschrieben haben, würde so entsprochen, stellte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres in der Aussendung fest. Ein Drittel aller Krebserkrankungen seien auf das Rauchen zurückzuführen. Generelle Nichtraucherschutzbestimmungen in anderen EU-Ländern hätten gezeigt, dass damit Herzinfarkte, Atemwegserkrankungen, Angina pectoris sowie die Frühgeburtenrate und die Anzahl der zu kleinen Neugeborenen nachhaltig reduziert werden konnten.

Ärztekammer auch für bezahltes Impf-Angebot

In einem weiteren Antrag beschloss der Vorstand der Wiener Ärztekammer die Unterstützung der Initiative “FridaysForFuture”. Denn die Auswirkungen der Klimakrise seien schon jetzt im Gesundheitsbereich deutlich spürbar: “Wir verzeichnen in Österreich mehr Hitze- als Verkehrstote, und Krankheitserreger, die es zuvor bei uns nicht gab, breiten sich in Mitteleuropa aus”.

Schließlich forderte die Ärztekammer, dass dem gesamten Gesundheitspersonal in Österreichs Spitälern Impfungen zukünftig angeboten und diese vom Arbeitgeber bezahlt werden sollen. In Krankenanstalten sollen zukünftig “nur mehr Personen aufgenommen werden dürfen, die einen vollständigen Impfstatus entsprechend den im österreichischen Impfplan empfohlenen Impfungen nachweisen können”, schrieb die Ärztekammer. Auch freiberufliche Ärzte und Ordinationspersonal sollen zu Impfungen verpflichtet werden. Dem Beschluss von Dienstagabend werde ein Ansuchen an die Österreichische Ärztekammer folgen, hieß es. Intendiert sei eine Verankerung der entsprechenden Verpflichtung ab dem Jahr 2020.

(apa/red)

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