Nach steirischem FPÖ-Sieg: STS-Legende ändert Text von "Fürstenfeld"

"Ich habe seit einigen Tagen Magenbeschwerden, und das Wahlergebnis hat nicht zu meiner Gesundung beigetragen", so Schiffkowitz, mit bürgerlichem Namen Helmut Röhrling, gegenüber der "Kleinen Zeitung". Er sei fassungslos, "dass eine Partei, die nur auf Spaltung und Ausgrenzung setzt, so viele Stimmen bekommen hat. Ich verstehe es einfach nicht", erklärt der Musiker im Interview.
"Graz, Sinabelkirchen und Stinatz"
Röhrling verbrachte seine Kindheit und Jugend im steirischen Sinabelkirchen und Fürstenfeld, beiden Orten wurde mit dem STS-Ersterfolg "Fürstenfeld" ein Denkmal gesetzt. Ihr größter kommerzieller Erfolg war laut STS-Homepage "irgendwie ein grandioses Missverständnis: Anfang der 1980er Jahre hatten zwei Musiker ein Lied geschrieben. Josef Jandrisits, Gitarrist bei der deutschen Kultband 'Guru Guru' tätig, und Helmut Röhrling alias Schiffkowitz, Mitglied des lokal beliebten Herrentrios 'Steinbäcker, Timischl, Schiffkowitz'. Der Song hieß 'I wül wieda ham' und war als Satire auf den provinziellen Kleingeist gedacht. STS nahmen es 1984 auf, nannten es "Fürstenfeld" und schossen damit in den Kommerz-Olymp: Im Sommer waren sie die Nummer 1 der Hitparade". Der Text lautet im Original:
"Niemals spiel i mehr in Wien,
Wien hat mi gor ned verdient,
I spiel höchstens no in Graz,
Sinabelkirchen und Stinatz."
FPÖ mit über 50 Prozent in Sinabelkirchen
Bei den Landtagswahlen erreichte die FPÖ in Röhrlings Heimatgemeinde Sinabelkirchen knapp über 50 Prozent. Seine Reaktion darauf: Er streicht die Gemeinde aus dem Text. Sollte er je wieder "Fürstenfeld" singen, werde im Text nur noch Graz und Stinatz vorkommen, betont er gegenüber der "Kleinen Zeitung". Das Wahlergebnis nehme er als Demokrat aber zur Kenntnis.
(VOL.AT)