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Nach Schuss auf 19-Jährigen in Mistelbach: 18-Jähriger geständig

Der 18-jährige Verdächtige zeigt sich nach dem Schuss in Mistelbach geständig.
Der 18-jährige Verdächtige zeigt sich nach dem Schuss in Mistelbach geständig. ©APA/ORF / GERNOT ROHRHOFER
Der 18-jährige Verdächtige, der beschuldigt wird am Mittwoch mit einer Schrotflinte auf einen 19-Jährigen geschossen zu haben, wurde am Donnerstag stundenlang befragt und zeigt sich geständig.
Festnahme in Wien
19-Jähriger in Mistelbach angeschossen

Der festgenommene 18-Jährige sei geständig, teilte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner mit. Ermittlungen zum Motiv waren im Gange. Dem verletzten Opfer gehe es “den Umständen entsprechend gut”, sagte der Sprecher.

Nach Schuss auf 19-Jährigen: Kein Hinweis auf Mittäter

“Ob noch weiterreichende Tathandlungen geplant waren und auch die Hintergründe der Tat sind Gegenstand weiterer Ermittlungen. Derzeit bestehen keine Hinweise auf weitere Mittäter”, teilte die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung mit. Ein rassistischer bzw. extremistischer Hintergrund könne nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden. Einen “Kurier”-Onlinebericht, wonach der 18-Jährige im Schulgebäude einen Amoklauf geplant haben soll, wollte die Polizei nicht bestätigen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand kannten sich der 18-Jährige und das Opfer nicht, es gab den Angaben zufolge auch keine Beziehung zwischen dem mutmaßlichen Schützen und der Schule.

Schrotflinte einige Tage zuvor gekauft

Der Beschuldigte aus dem Bezirk Mistelbach hatte laut Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich die Schrotflinte samt Munition Tage zuvor in einem Waffengeschäft gekauft, die Waffe der Kategorie D war auf ihn registriert. Es handle sich um eine Baikal-Flinte, bestätigte Schwaigerlehner einen “Heute”-Onlinebericht.

“Ohne Vorwarnung” auf 19-Jährigen in Mistelbach geschossen

Zum Tathergang teilte die Polizei mit, der 18-Jährige sei am Mittwoch gegen 13.45 Uhr vor einem Schulzentrum in Mistelbach auf den um ein Jahr Älteren zugegangen und habe “ohne Vorwarnung” einen Schuss abgegeben. Danach sei er geflüchtet und habe die Schrotflinte und Teile seiner Bekleidung in der Nähe des Tatortes zurückgelassen. Die Waffe wurde von der Polizei sichergestellt. Der Schüler aus dem Bezirk Gänserndorf wurde ins Spital gebracht. Er wurde mehrmals von Schrotkugeln getroffen, auch im Gesicht, konnte aber von der Polizei befragt werden. Das Opfer habe “keine gravierenden Verletzungen” erlitten, teilte die Exekutive mit.

18-Jähriger stellte sich in Polizeiinspektion in Wien-Floridsdorf

Eine Alarmfahndung nach dem Verdächtigen blieb erfolglos. Der 18-Jährige stellte sich am Mittwoch gegen 20.45 Uhr bei einer Polizeiinspektion in Wien-Floridsdorf. Bei der Festnahme standen Kräfte des Landeskriminalamtes Niederösterreich, des Einsatzkommandos Cobra und der Landespolizeidirektion Wien im Einsatz. Der 18-Jährige wurde laut Schwaigerlehner noch in der Nacht das erste Mal einvernommen. Am Donnerstag wurde er erneut befragt und sollte im Laufe des Tages in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert werden. Bei einer Hausdurchsuchung wurde eine Gaspistole gefunden.

Gegen den Grundwehrdiener wird wegen Verdachts des Mordversuchs ermittelt. Einvernommen wurden auch Zeugen aus dem Bereich der Schule. Durchleuchtet werden sollen zudem Telefon- und Internetdaten des 18-Jährigen. Er soll auf Facebook Bilder von sich mit Waffen und im Bundesheer-Gewand gepostet haben. Die Ermittlungen seien noch im Laufen, “die Auswertung von Beweismitteln ist noch nicht abgeschlossen”, sagte Schwaigerlehner.

Indizien für mögliche “weiterführende Tat”

In Zusammenhang mit dem Schuss auf einen 19-Jährigen am Mittwoch vor einem Schulzentrum in Mistelbach berichteten mehrere Medien von Hinweisen, wonach der mutmaßliche Schütze einen Amoklauf geplant haben soll. “Man hat Indizien gefunden, die auf eine mögliche weiterführende Tathandlung hindeuten”, sagte NÖ Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner am Donnerstag. Dies müsse aber erst geprüft werden.

Der 18-Jährige soll für wenige Monate eine Schule in dem Zentrum besucht haben, hieß es u.a. in einem Bericht der “Salzburger Nachrichten”. Am Tag der Tat hatte der Grundwehrdiener laut Medienberichten dienstfrei. Er sei seit Februar beim Bundesheer gewesen und habe als unauffällig gegolten.

(APA/Red)

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