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Nach Schleusungen künftig biometrische Kontrollen am Wiener Flughafen

Die Kontrollen am Flughafen werden verschärft.
Die Kontrollen am Flughafen werden verschärft. ©APA
In Zukunft soll es am Wiener Flughafen nicht mehr möglich sein, illegale Flüchtlinge zu schleusen: Ab dem 15. Juni wird der Zugang in den Sicherheitsbereich von am Airport tätigen Personen nur mehr nach Überprüfung durch einen Handvenenscan möglich sein.
Flüchtlinge geschleust
13 Mitarbeiter unter Verdacht
Ermittlungen dauern an
Sicherheitskontrolle am Flughafen

Wie ein Lokalaugenschein der APA in Schwechat zeigte, mussten die Täter drei Checkpoints und eine Sicherheitskontrolle passieren. Über den Modus Operandi der Täter kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden, das ist nun Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Korneuburg, sagte Flughafensprecher Peter Kleemann. Wie die genauen Wege der Schlepper am Flughafen vom Check-in bis zum Gate G ausgesehen haben, wo die Flüge in die USA abgefertigt werden, ist noch unklar.

Illegale Einwanderer hatten kein Gepäck

Es ist eher unwahrscheinlich, dass die illegalen Einwanderer Gepäck aufgegeben haben, meinte AUA-Pressesprecher Peter Thier. Das Einchecken dürfte über das Internet erfolgt sein. Denn je weniger “Berührungspunkte” diese Passagiere mit anderen hatten, desto besser war es für sie. Dass man ohne Gepäck reist, fällt heutzutage nicht mehr auf. “Ein Drittel der Passagiere ist ohne Gepäck oder nur mit Handgepäck unterwegs”, sagte Thier.

Mehrere Kontrollpunkte überwunden

Danach erfolgt der Eintritt zur Sicherheitskontrolle über eine elektronische Tür. Diese wird mit dem QR-Code auf dem Flugticket geöffnet. Neben diesen Zutritten gibt es auch einen eigenen Zugang für Mitarbeiter, die am Airport tätig sind. Dass die Illegalen mit den Security-Mitarbeitern über diese elektronische Tür gekommen sind, ist möglich, aber eher unwahrscheinlich, da die illegal Reisenden ja über ein gültiges Ticket verfügten. Hinter dem Zugang befindet sich die Sicherheitskontrolle des Flughafens Wien, der sich jeder unterziehen muss, egal ob Passagier, Flughafenmitarbeiter, Security-Mitarbeiter oder Polizist. Das heißt, auch wenn die verdächtigen Securities den Durchgang bis zum Gate ermöglicht haben, mussten die Kriminellen und ihre Schützlinge durch die strengen Sicherheitschecks kommen, wo alle Menschen auf verbotene Gegenstände oder gefährliche Flüssigkeiten untersucht werden.

Nun galt es den nächsten Checkpoint, die Passkontrolle, zu überwinden, um in den Non-Schengen-Bereich zu gelangen. Da gehen Flughafen-Kenner davon aus, dass die Illegalen nicht den Weg gegangen sind, der für Passagiere vorgesehen ist. Denn dort werden der Reisepass, das Visum sowie das Ticket kontrolliert. Da sich direkt neben der Passkontrolle zwei Mitarbeiterschleusen befinden, die allerdings nur einzeln betreten werden können, könnten hier die Securities den Illegalen einen Mitarbeiterausweis ausgehändigt haben, um die Passkontrolle zu umgehen.

In Zukunft keine Täuschungen mehr möglich

Mit der neuen Technik des Handvenenscans – Kostenpunkt eine Million Euro – soll in Zukunft eine solche Täuschung über die Identität der eintretenden Person technisch ausgeschlossen werden. Die Einführung dieses Systems steht nicht mit dem aktuellen Missbrauch von Zutrittskarten in Zusammenhang, sondern war schon seit zwölf Monaten geplant, sagte Kleemann.

Die letzte Überprüfung für USA-Reisende erfolgte direkt am Gate. Mitarbeiter der von der AUA beauftragten Security-Firma G4S kontrollierten hier noch einmal kurz vor Betreten des Flugzeuges auf Ersuchen des US-Department of Homeland Security die Pässe, Visa und Tickets. Da sich hier der Beschuldigte G4S-Security selbst im Dienst befand, war es ein Leichtes, den illegal Reisenden ohneweiteres auf den Flieger zu bringen.

Arbeitsgruppe am Wiener Flughafen

Als Reaktion auf den Vorfall wird in Zukunft bei der Überprüfung der Reisedokumente das Vier-Augen-Prinzip eingesetzt, betonte AUA-Sprecher Thier. Zudem wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, um das Zutrittsverfahren zu evaluieren, sagte Flughafensprecher Kleemann. (APA)

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