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Nach neuer Startregel

Zwar findet das erste Herren-Abfahrtsrennen der Saison erst am Samstag statt, aber schon am Freitag wird es für die Speed-Fahrer erstmals richtig spannend.

Ab 19:00 Uhr (MEZ) steigt in Lake Louise das erste Abschlusstraining für die neue 30-er Startregel. Die besten 30 des Trainings werden nationenbereinigt in umgekehrter Reihenfolge in das Rennen gehen. Also der Trainingsschnellste mit Nummer 30, der 30. mit Nummer 1. Stürzt ein Fahrer, oder scheidet er aus, so startet er nach den 30 plus den 400-Punkte-Fahrern gemäß seinen FIS-Punkten. Das gleiche gilt auch für Top 30-Fahrer, die im Training nicht unter den 30 landen. Zieht man das Mittwoch-Training als Beispiel heran, dann würde das bedeuten, dass der Trainingsschnellste Stephan Eberharter mit Startnummer 30 ins Rennen gehen würde, der zweitschnellste Fritz Strobl als 29. Hans Knauss, im Training 22., hätte sich mit Nummer neun eine gute Ausgangsposition herausgefahren. Andreas Schifferer als 31. wäre hingegen um einen Platz an der Pole Position vorbeigebremst.

“Keiner weiß, was die neue Regel tatsächlich bringen wird, lassen wir uns überraschen”, meinte FIS-Renndirektor Günther Hujara in Lake Louise. “Eine unausgegorene Regel von Leuten, die irgendetwas beschließen und dafür noch dazu keine Verantwortung übernehmen brauchen”, schimpfte Abfahrts-Weltmeister Hannes Trinkl. Doch auch aus dem Lager der Österreicher ist Verständnis zu hören: Hans Knauss:
“Wir haben ja in den letzten Jahren den Weltcup fast zu Tode gesiegt. Ich finde jede Neuerung, die den Weltcup spannender macht, gut, auch wenn wir Österreicher im ersten Moment als die großen Leidtragenden aussehen.”

Die Österreicher haben ausgetestet, dass ein Läufer auf einer nach 25 Fahrern unruhig gewordenen Strecke 0,50 bis 0,60 Sekunden pro Fahrminute auf einen Fahrer mit einer sehr niederen Nummer verliert. Unklar ist die Taktik für das Abschlusstraining: Wer zu viel bremst, riskiert, aus den 30 zu rutschen. Wer zu viel Gas gibt, bekommt eine hohe Nummer. Olympiasieger Fritz Strobl: “Wir haben viel darüber diskutiert, sind aber nicht wirklich schlauer geworden. Lassen wir uns überraschen.”

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