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Nach Gewinnrückgang will Puma sparen

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Nach einem deutlichen Gewinnrückgang 2008 tritt der weltweit drittgrößte Sportartikelhersteller Puma auf die Kostenbremse. "Wir stellen alles auf den Prüfstand".

So Vorstandschef Jochen Zeitz, der auch Personalabbau nicht ausschloss.

Die weltweite Wirtschaftskrise und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Verbraucher ließen den Gewinn bei Puma im vergangenen Jahr um 13,5 Prozent auf 232,8 Mio. Euro schrumpfen.

Zwar stieg der Umsatz dank sportlicher Großereignisse wie der Fußball-Europameisterschaft und der Olympischen Spiele um 6,4 Prozent auf den Rekordwert von 2,52 Mrd. Euro. Doch die Auftragsbestände zum Jahresende 2008 lagen in einem schwierigen Konsumumfeld mit 1,15 Mrd. Euro um 5,4 Prozent unter dem Vorjahr. Händler platzierten ihre Aufträge “vorsichtiger denn je”, sagte Zeitz. “Es ist absolut notwendig, mit einem Sparprogramm zu reagieren.”

Die Investitionen für 2009 seien deshalb von geplanten 100 Mio. Euro auf 65 bis maximal 75 Mio. Euro zurückgefahren worden. 2008 lagen sie noch bei 119 Mio. Euro. Die Herzogenauracher wollen auch unrentable Geschäfte schließen und Werbeverträge mit einigen Sportlern beenden.

Der Puma-Chef verabschiedete sich zugleich von dem ursprünglich angepeilten Umsatzziel von vier Mrd. Euro bis Ende 2010. “Es sieht nicht so aus, dass wir das erreichen”, sagte er. Denn dazu bräuchte es Akquisitionen, die aber nicht vorgesehen seien. “Wir wollen keine Risiken eingehen, die uns in Bedrängnis bringen könnten”, erläuterte Zeitz. In schwieriger Zeit wolle sich Puma auf das Kerngeschäft konzentrieren. Puma-Aktien gaben am Mittwoch zeitweise um 8,19 Prozent auf 121,88 Euro nach.

Eine Umsatz- und Gewinnprognose für 2009 lehnte Zeitz ab. Das Jahr sei “eine große Herausforderung”. Der europäische Markt sei schwierig, und auch die beiden asiatischen Hauptmärkte Japan und China hätten enorme Probleme. Auf dem US-Markt sehe es dagegen für Puma derzeit recht positiv aus, dies könne sich aber auch sehr schnell wieder drehen.

Wichtiger als Umsatzsteigerungen und Profitabilität sei der Cash-Flow, sagte Zeitz. “Ein Unternehmen muss Reserven haben, um in schwieriger Zeit durchzukommen.” Puma habe nach Abzug der Bankverbindlichkeiten 325 Mio. Euro “netto cash auf der Hand”. Von der Finanzkrise sieht sich das Unternehmen nach Worten von Finanzchef Dieter Bock deshalb auch nicht direkt betroffen. Bei einer Eigenkapitalquote von 62 Prozent verfüge man über eine äußerst solide Finanzausstattung.

Zum Jahresende beschäftigte Puma weltweit 10.069 Mitarbeiter (plus 865), davon 1.142 (plus 39) in Deutschland. Die Dividende für 2008 soll unverändert 2,75 Euro je Aktie betragen. Puma gehört mehrheitlich zum französischen Luxusgüterkonzern PPR, der 69 Prozent hält.

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